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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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251Geistliche Musikdramen und Oratorien La Maddalena pentita. Oratorio von Benedetto Pamphili mit der Musik von Alessan- dro Scarlatti (1660–1725) in der Hofburgkapelle gespielt. In dem 1703 unter diesem Titel wiederholten und 1707 vermutlich als Il Trionfo della grazia, overo La conversio ne di Maddalena mit der Musik von Antonio Maria Bononcini (1677–1726) wieder auf- genommenen Werk bespricht die im Titel genannte Hauptfigur mit den allegori- schen Gestalten La Penitenza und La Giouentù die Freuden der Jugend und die damit verbundenen Verführungen. La Penitenza ruft zum Schluss Maddalena und das Publikum zur Besinnung und zur Reue auf: Bell’honor di Primauera, Vago Fiore, Che ne l’Alba il sen piegò; Poi ritorna ne la Sera A cadere oue spuntò. Erra l’human desio: Mà, doppo mille inganni, Pace non hà, se non ritorna in DIO. Am Karfreitag, den 20. März 1693, wird Minatos Il sangue, e l’acqua, usciti dalla ferita del costato del Salvatore. Rappresentatione sacra in der Vertonung von Draghi vor dem Hl. Grab in der Hofburgkapelle dargeboten. Darin setzt sich die bereits erwähnte Steigerung der Inhalte Minatos in Richtung einer äußerst hermetischen Abstrak- tion fort, denn es treten hier nur mehr allegorische Figuren auf. Die Emotionen der biblischen Gestalten (L’Afflittione della Beatissima Vergine – La Penitenza della Maddalena – Il Dolore del Discepolo, Diletto – Il Pianto di Longino, Illuminato), die überirdischen Gaben (Il Dono della Profetia – L’Amor Divino) und die Haltun- gen der Menschen (La Speranza de’ Giusti – Il Timore de’ Rei) werden vollkommen auf deren Personifikationen projiziert, welche die Erlösung durch die Wunden am Kreuz erläutern, deren heraustretendes Blut und Wasser als Symbole dafür stehen, dass die Hoffnungen der Gerechten sich erfüllen mögen. In der Fastenzeit 1694 werden in der Hofburgkapelle zwei neue Oratorien ge- spielt: neben L’innocenza, illesa dal tradimento, descritta in San Carlo eines gewissen Michel Angelo Angelico in der Vertonung von Carlo Agostino Badia (1672–1738) das erste geistliche Musikdrama von Donato Cupeda: Sant’Ermenegildo mit der Mu- sik von Ferdinand Tobias Richter (1651–1711). Der um 1661 in Neapel geborene Minoriten-Konventuale Cupeda wirkt ab 1694 am Kaiserhof als Substitut von Mi- nato und wird nach dessen Tod 1698 Poeta cesareo. Cupeda stirbt am 27. Dezember
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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