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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock260 des Martyriums der im 5. Jahrhunderts mit ihren Begleiterinnen (laut mittelalterli- chen Legenden 11.000) ermordeten Adeligen. 1703 werden bei den Ursulinen zum Fest der Heiligen La fuga in Egitto del pa- triarca San Giuseppe con Giesù e Maria. Oratorio und an einem unbestimmten Da- tum Trattenimento divoto, beide von unbekannten Autoren in der Vertonung von Badia, gespielt. In der Hofburgkapelle werden neben Wiederholungen zwei neue Oratorien geboten: La clemenza di Davide des ansonsten völlig unbekannten Pier Maria Ruggieri mit der Musik von Badia und das anonyme Moisè liberato dal Nilo in der Vertonung von Francesco Gasparini (1661–1727). Am Karfreitag, den 6. April 1703, schließlich wird La Tempesta de’ dolorii. Rappresentatione sacra vermutlich von Cupeda mit der Musik von Marc’Antonio Ziani aufgeführt. Das Werk schließt in mehrfacher Hinsicht an Le profezie adempiute aus dem Vorjahr an: Die Personifi- kationen ausschließlich abstrakter Konzepte (La Meditazione – La Compassione de’ Giusti – Il Furore di Lucifero – L’Orrore del peccato – L’Afflizione della B. V. – L’Ingratitudine Umana – Il Pentimento de’ Peccatori) agieren vor einem im Libretto beschriebenen Bühnenbild, das einen Meeressturm darstellt und das spiri- tuelle Thema in natürlichen Ereignissen versinnbildlichen soll. Vermutlich im Jakoberkloster wird zum Fest des Namenspatrons des Klosters, Jakobus d. Ä., am 25. Juli Signorinis Le sacre visioni di S. Teresia. Oratorio mit der Musik von Maria Anna von Raschenau gespielt. Das von „La Madre Badessa con la Decana, e Canonichesse di S. Giacomo in Vienna“ Kaiser Leopold I. gewidmete Werk beschäftigt sich mit der Bedeutung der ekstatischen Visionen der Gründerin des Ordens der Karmeliter.519 Die Fastenzeit 1704 bietet eine Reihe von neuen Oratorien in der Hofburgka- pelle: La Madre de’ Maccabei des in Siena lehrenden Girolamo Gigli (1660–1722) mit der Musik des 1703–11 am Kaiserhof angestellten Attilio Ariosti (1666– 1729),520 Il martirio di Susanna von Del Negro in der Vertonung von Badia und die Musik des selben Komponisten auf das Libretto eines unbekannten Autors, San Romoaldo, in dem der Heilige und Azone, suo Discepolo im Kampf mit den Mächten der Unterwelt (Plutone – Astarotte, Spirito infernale – Choro di spiriti infernali) gezeigt werden. Am Karfreitag, den 21. März 1704, wird beim Hl. Grab in der Hofburgkapelle Cupedas Il mistico Giobbe. Rappresentazione Sacra in der Ver- tonung von Marc’Antonio Ziani aufgeführt. In den Gesprächen der allegorischen Figuren (Il Giusto tribolato – La Consolazione spirituale degl’innocenti – L’Amor 519 Das im zweiten Bezirk (Leopoldstadt) gelegene, 1623–39 errichtete Karmeliterkloster wird 1683 schwer beschädigt und vermutlich unmittelbar danach wieder aufgebaut. 520 Eine frühere Version des Werkes in der Vertonung von Giuseppe Fabbrini erscheint 1688 in Siena.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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