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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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269Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts Aufzug von berühmten historischen Persönlichkeiten als assyrischer König Nino teilnimmt.535 Die zur Aufführung in öffentlichen Räumen oder auf Bühnen geeigneten litera- rischen Gattungen spielen bei der Selbstdarstellung des Kaiserhofes vor einem in- ternationalen Publikum von Diplomaten und Reisenden sowie vor den geladenen einheimischen Zuschauern, bestehend aus den Mitgliedern des Hofes selbst sowie wenigen auserwählten Bürgern der Residenzstadt, eine vorrangige Rolle, wie das schon bei den Vorbildern in Italien der Fall ist: Italienische Einflüsse spielten von Anfang an eine bedeutende Rolle in der thea- tralischen Entwicklung Wiens, in ganz besonderem Maße natürlich im Bereich des habsburgischen Kaiserhofes, der mit zahlreichen italienischen Fürstenhäu- sern verschwägert war. Schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es auch in Wien Usus, bedeutende dynastische Ereignisse des Hofes mit Festen und thea- tralischen Veranstaltungen zu feiern.536 Dies gilt umso mehr für die mit Musik, Tanz und anderen Darbietungen kombi- nierbaren literarischen Werke, welche in einer sensationellen Prachtentfaltung und einer beeindruckenden Kreativität die Botschaft des Textes auf der sinnlichen Ebene vertiefen und variieren. Die aus der italienischen Hofkultur des ausgehenden 16. Jahrhunderts entstandenen Festveranstaltungen bieten eine Reihe von Ansätzen für die Entwicklung einer medialen Kommunikation auf politischer Ebene: Von 1631–1702 wurden an die 120 Bühnenwerke von Mitgliedern des Hofes für den Hof aufgeführt. Noch Karl VI. leitete 1724 die Aufführung einer Oper von Antonio Caldara, die ausschließlich von Mitgliedern des Erzhauses und des 535 Franz Christoph Khevenhüller: Annales Ferdinandei oder Warhaffte Beschreibung Kaysers Ferdinandi deß Andern […] Geburt […] und Thaten […]. 9 Bände. Regensburg: Fischer 1640–46, Bd. 8, Sp. 1083. – Herbert Seifert: Das erste Musikdrama des Kaiserhofs. In: Elisabeth Th. Hilscher (Hg.): Österreichi- sche Musik – Musik in Österreich. Beiträge zur Musikgeschichte Mitteleuropas. Theophil Antonicek zum 60. Geburtstag. Tutzing 1998, S. 99–111. – Herbert Seifert: Das erste Libretto des Kaiserhofs. In: Studien zur Musikwissenschaft 46 (1998), S. 35–75. – Otto G. Schindler: „Sonst ist es lustig alhie“. Italienisches Theater am Habsburgerhof zwischen Weißem Berg und Sacco di Mantova. In: Andreas Weigl (Hg.): Wien im Dreißigjährigen Krieg: Bevölkerung – Gesellschaft – Kultur – Konfession. Wien 2001, S. 565– 654; hier S. 578f. – Petr Mat'a: Das ‚Phasma Dionysiacum Pragense‘ und die Anfänge des Faschings am Kaiserhof. In: Brigitte Marschall (Hg.): Theater am Hof und für das Volk. Beiträge zur vergleichenden Theater- und Kulturgeschichte. Festschrift für Otto G. Schindler. Wien / Köln / Weimar 2002, S. 67–80. 536 Andrea Sommer-Mathis: Theater in Wien vom 16. zum 18. Jahrhundert. In: Peter Csendes / Ferdinand Opll (Hg.): Wien. Geschichte einer Stadt. Band 2: Die frühneuzeitliche Residenz (16. bis 18. Jahrhun- dert). Hg. von Karl Vocelka und Anita Traninger. Wien / Köln / Weimar 2003, S. 507–524, hier S. 513.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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