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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 284 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock284 Vermutlich zwei Tage danach, am 26. Juli 1689, wird ein musikalischer Abend in der Hofburg veranstaltet: I DONI| HEROICI| Ossequio Poetico Musicale| Al Seruitio di Camera| Nel Feli- cissimo dì Natalitio| Della S. R. M:a| Di| Giosefo| Ré d’Vngheria| Arciduca d’Austria| L’Anno M. D. C [L] XXXIX.| Posto in Musica dal Sig.r Antonio Dra- ghi| Maestro di Capella di S. M. C. Die in einer Handschrift (ÖNB 792.410 –B.Th.1) erhaltene Szenenfolge illustriert die Heldentugenden des Thronfolgers an Hand der ihm zu seinem zwölften Ge- burtstag von mythologischen und historischen Figuren überreichten Geschenke. Zu den verbindenden Worten von L’Eclitica erhält er die wundersame Lanze des Achilles (Achille dona la sua hasta, che con una parte ferisce, l’altra risana), die Ketten von Ze- nobia, der legendären Herrscherin von Palmyra (Zenobia dona le catene d’oro, con le quali fù tenuta prigionera da Aureliano), das Löwenfell des Herkules (Ercole dona la pelle del Leone), die autobiographischen Kommentare von Cäsar (Cesare dona i commentarij), das Tuch der auf Odysseus wartenden Penelope (Penelope dona la tela, che tesseua di giorno e distesseua la notte) und die weiße Hirschkuh von Sertorius, die als Symbol seiner göttlichen Sendung galt (Sertorio dona la cerua bianca). Am 26. Juli 1690 wird zum Geburtstag von Erzherzog Joseph in dessen Ap- partements Minatos L’ossequio delli sette rè di Roma. Compositione per musica in der Vertonung von Draghi gespielt. In einer lockeren Szenenfolge auf der Basis von zahlreichen, in Randglossen nachgewiesenen Quellen erweisen, angeführt von Con- gratulazione und Allegrezza, die sieben alten Könige Roms im Sinne der translatio imperii dem neuen römischen König anläßlich seines Feiertages die Ehre. Am 15. November 1690 wird zum Namenstag des Kaisers in dessen Kammer Minatos Il teatro delle passioni humane. Composizione mit der Musik von Draghi auf- geführt. Es handelt sich dabei um ein von Mitgliedern des Hofes, die im Druck ge- nannt werden, gesungenes allegorisches Spiel über die menschlichen Leidenschaf- ten. Am Beispiel von mythologischen und historischen Persönlichkeiten, deren exemplarisches Verhalten aus zahlreichen in Randglossen nachgewiesenen Quellen zitiert wird, führt der Librettist nach einer philosophischen Einleitung (Passioni hu- mane Secondo Aristotele: L’Amore. L’Odio. Il Desiderio. La Fuga, ò sia Conteni- mento. Il Diletto. Il Dolore. La Speranza. La Desperatione. L’Audacia. Il Timore. L’Ira. La Lenità, ò sia Sofferenza) Schlüsselszenen im Leben dieser Personen vor, in welchen sie ihre Leidenschaften auf die Spitze treiben (z.B. Medea den Hass, Dido die Verzweiflung usw.). Schließlich wird der Kaiser als die Verkörperung all jener
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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