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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 298 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock298 Am 6. Januar 1681 wird in der Kammer der Kaiserin im Schloss von Linz zu ihrem Geburtstag Li tributi. Introduzione ad un balletto vermutlich von Cristoforo Caresana (1640–1709) von Antonio Pancotti, dem Sopran der Hofkapelle, gesungen. Nach dieser kantatenhaften, nur in der handschriftlichen Partitur (ÖNB Mus. Hs. 18.895) überlieferten Einleitung tanzen zur Musik von Andreas Anton Schmelzer Erzherzo- gin Maria Antonia, die zwölfjährige Tochter des Kaisers, und sechs Hofdamen. Eine ähnliche Besetzung führt am 15. November 1681 in Ödenburg ein nur in der handschriftlichen Partitur (ÖNB Mus. Hs. 16.864 Leop.) erhaltenes Werk Mi- natos auf: L’ALBERO| DAL RAMO D’ORO.| Introduttione d’un Balletto| Di| FATE| Precede sinfonia come di strepito| di Vento in vn Bosco.| Poes: di Nicolo Mi- nato| Music: d’Ant. Draghi.| Per il Glorios. Nome| di S. M. C. dell’Impera- tore| Leopoldo| 1681. Darin wird im Gespräch von Staunen (Lo Stupore) und Neugierde (La Curiosità) erzählt, dass Medea Teseo und Peritoo zu Plutone in die Unterwelt geschickt hat. Die beiden stoßen unterwegs auf einen Baum mit einem goldenen Zweig, der jede Berührung und damit jede Verunreinigung vermeidet, d.h. in seiner Reinheit der Casa d’Austria entspricht. Auch zum Geburtstag des Kaisers treten am 9. Juni 1682 in Laxenburg wieder seine älteste Tochter und Hofdamen auf. Zu diesem Anlass wird Il sogno delle Gratie. Introduttione d’un Balletto von Minato (nur in den Textfragmenten der Partitur ÖNB Mus. Hs. 17.921 Leop. erhalten) in der Vertonung von Draghi aufgeführt. Darin be- singen die drei Grazien die Schönheit des hereinbrechenden Abends und die bevor- stehende Feier für den Kaiser. Die vier Erdteile und Amore werden von ihnen einge- laden, mit ihren Tänzen zur Musik von A. A. Schmelzer dieses Fest mitzugestalten. Am 14. Juli 1682 wird in Laxenburg zum Vorgang (d.h. dem ersten öffentlichen Auftreten) der Kaiserin nach der Geburt von Erzherzog Leopold Joseph Philipp († 1682) ein besonders faszinierendes Libretto von Minato mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer aufgeführt: Il tempio d’Apollo in Delfo. Introduttione d’un balletto delle Statue di 12. Hore. Im Personenverzeichnis wird ausdrücklich unterschieden zwischen den als Statuen (In Forma di Statue) auftretenden mythologischen Gestal- ten und den als Menschen (In forma umana) agierenden Priestern. Die bronzenen Statuen von Apollo und seinen Begleitern erwachen angesichts des Freudentages der Geburt eines Nachkommen im Hause Österreich vor den staunenden Priestern zum Leben und besprechen das Ereignis. Zum Schluss wird der öffentliche Auftritt der
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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