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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 316 -
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock316 Ausgaben bis 1630 erscheint. In einer Kombination aus magischen Elementen wie einem Zauberring und Figuren der Commedia dell’arte (vgl. das vorgehende Kapi- tel) erzählt diese Komödie der Verwandlungen im mittelalterlichen Irland die Ge- schichte einer kriegerischen Prinzessin. Mit Il re Gilidoro und La Roselmina fatta canora leitet Amalteo jedenfalls eine lange Tradition komischer Libretti ein, die das venezianische Modell der beiden Hand- lungsebenen (seria für die Führungspersonen und buffa für die Diener) im Sinne der Faschingsunterhaltung zugunsten der Komik verschiebt. Seine literaturgeschichtli- che Bedeutung unterstreicht daher schon Salzer: L’abisso creatosi tra opera seria e opera comica in Austria si approfondì nel corso degli anni, mentre si può dire che da principio le due forme d’arte appena si di- stinguevano l’una dall’altra. Amalteo accentuò la comicità in tutte le sue opere e portò un elemento nuovo nel teatro viennese collegando strettamente le figure grottesche con l’azione, cosa che prima di lui nessuno aveva fatto.579 Dieser Einschätzung schließt sich Girardi an: „Si può far risalire ad Aurelio Amalteo (1659–1669) l’introduzione a Vienna dei primi libretti comici scritti appositamente per il carnevale. A queste opere si volle dare una speciale impronta di comicità, alla quale si associano anche motivazioni moralistiche.“580 Am 21. Februar 1662 wird Cicogninis La Marienne. Opera tragica, eine Prosako- mödie in drei Akten mit Prolog, ausgeschmückt durch drei Intermezzi musicali von Amalteo (Mercurio esploratore) in der Vertonung von Sances, gespielt. Am 5. Februar 1663 schließlich Il Fausto overo il sogno di Don Pasquale, tragicomedia abbreviata et ador- nata di Prologo e Finale per Musica von Francesco Maria de Luca Sereni (1632–1705) in der Kammer von Kaiserin-Witwe Eleonora, aber offenbar keine Faschingsoper, weder in diesem noch im folgenden Jahr. Am 27. Januar 1665 wird im großen Hoftheater Draghis La Cloridea. Drama per mu- sica in drei Akten mit der Musik von Pietro Andrea Ziani in 10 Bühnbildern von Ludo- vico Ottavio Burnacini aufgeführt, womit die jährliche Produktion von zumindest einer, meist aber mehreren Faschingsopern am Kaiserhof aufgenommen wird. Nach einer auch für höfische Verhältnisse ungewöhnlich devoten Widmung des Autors an den Kai- 579 Elisabetta Carlotta Salzer: Commediografi italiani a Vienna. In: Rivista italiana del Dramma II.2 (1938), S. 269–296; hier S. 270. 580 Maria Girardi: Da Venezia a Vienna: Le ‚facezie teatrali‘ di Nicolò Minato. In: Ivano Cavallini (Hg.): Il diletto della scena e dell’armonia. Teatro e musica nelle Venezie dal ’500 al ’700. Rovigo 1990, S. 189– 265; hier S. 201.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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