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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 347 -
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347Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus tikable Raumbereiche und ein Prospekt mit einer illusionistischen Raumbe- malung. Die vordere Bühne hatte fünf Kulissenpaare. Die gesamte Anlage der Szenerie orientierte sich an einer zentralen Achse und war streng symmetrisch. Besonders beeindruckend sind Burnacinis Entwürfe für die vielen grotesken Fi- gurinen.614 Die vergleichsweise geringe, weil übliche Anzahl der Balletteinlagen (3) wird durch die zusätzlichen Kampfszenen ausgeglichen, und durch die Tatsache, dass diese an äußerst markanten Punkten platziert sind, nämlich am Ende des ersten und des fünf- ten Aktes, sowie kurz vor Ende des zweiten Aktes, d.h. als Abschluss des ersten Auf- führungstages. Der Aufwand für diese Einlagen ist beispiellos: Das große, aus acht Tänzen bestehende Schlußballett ist auf einem der Stiche zu der Oper wiedergegeben und wurde von drei Gruppen ausgeführt: von Cavalieren auf der Erde, kleinen Geistern in der Luft und Sirenen und Tritonen im Meer. Etwas ähnliches [!] begegnet am Kaiserhof im 17. Jahrhundert nicht mehr; es entspricht in seiner Überdimensionierung der sonstigen Anlage dieser Oper der Superlative.615 Selbstverständlich steht die Geburtstagsfeier für Kaiserin-Witwe Eleonora am 18. November 1668 noch im Schatten dieses Großereignisses. Il Ciro vendicatore di se stesso. Dramma per musica in einem Akt von Teofilo (= Francesco Ximenes Arragona) mit der Musik von Draghi und J. H. Schmelzer wird in der Inszenierung von Bur- nacini und mit zwei Balletteinlagen von Ventura in der Amalienburg gespielt. Die in Salamina Porto di Cipro angesiedelte Handlung bietet die von Leidenschaften geprägte Staatsaktion rund um Tirrena Regina di Cipro amante di Ciro und Ciro sotto nome d’Arbante innamorato di Tirrena, deren Liebesgeschichte durch Ismeno Generale di Tirenna, Feraspe Prencipe del sangue Reale di Cipro und Fidalba Prin- cipessa del Regno kompliziert wird. Eine zentrale Rolle spielen die beiden Hofnar- ren Girello Buffone di Ciro und Cianfrone Buffone di Corte, die in unterhaltsamer Weise eine deutliche Kritik am Hofleben vortragen: La gente di Corte, Per farci sapere, Qual sia lor mestiere, 614 Brauneck: Die Welt als Bühne, 2. Band, S. 450. 615 Seifert: Die Oper am Wiener Kaiserhof, S. 148.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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