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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock360 von Minatos Fassung entsprechenden Stelle – wird dem aus Athen stammenden Philo- sophen Solon die Schatzkammer von Kroisos vor Beginn der kriegerischen Handlung gezeigt; das Gespräch über die Glückseligkeit fällt außerdem wesentlich länger aus als im Libretto. In I,87 – der Rettung von Kroisos vor der Verbrennung – wird der Holz- stoß auf Flehen von Kyros nach der Begnadigung von Kroisos von Apollo gelöscht, weil die Menschen dazu nicht mehr imstande sind. Minato dramatisiert dieses Gesche- hen, indem er nach dem wundersamen Eingreifen des Himmels (S. 119: „S’accoglie improuisa Nube sopra l’acceso Foco, e scendendo gran pioggia, l’estingue.“) Ciro un- beirrbar an seinem Vorhaben festhalten lässt („Nò, nò: si riacenda Tosto il rogo […]“). Als seine Hinzufügung („si finge“) kennzeichnet der Autor im Argomento eine die Span- nung steigernde Verschwörung von Orsane, die auf der Bühne effektvolle Verkleidung von Ati als Bauer und natürlich die diversen Liebesgeschichten. Die Aufführung dieses sehr umfangreichen Stückes sollte sich laut Regieanwei- sungen über zwei Tage erstrecken (vgl. den Einschub auf S. 55–58 des Librettos): <55> INTRODVTTIONE D’vn BALLETTO. Per diuidere in due Giorni la Rappresentatione di questo DRAMA. E terminare, in applauso al Giorno del felicissimo Natale dell’AVGVSTISSIMA IMPERATRICE, La Prima Giornata. Sul fine della sudetta Scena X. […] <58> CONTINVA IL DRAMA. Tornano tutti li Personaggi, e la Scena stessa, nel modo, che sì finì la Prima Giornata. E repplicano li seguenti Versi. Minatos Creso schließt mit der für solche Auftragswerke des Hofes üblichen alle- gorisch-enkomiastischen Licenza. Dem panegyrischen Zweck dient die unter den SCENE (S. X) ausdrücklich angeführte Reggia dell’AVSTRIA, weiters unter den AT- TIONI, E MACHINE (S. XI) die Reggia del Fato in Aria und die Discesa delli 7. Pianeti, sopra Sette Convessi di Cielo, tutti illuminati, sowie unter den BALLI (S. XII) der Tanz Delli Sette Pianeti, der in der Licenza zum Einsatz kommt. Entsprechend dem feier- lichen Anlass, dem Geburtstag der Kaiserin, lässt der Librettist die österreichischen
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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