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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 386 -
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Die italienische Aufklärung in Österreich386 drang den neuen Provinzen nicht seine Sprache auf, sondern lud die ihrige an seinen Hof.635 Das hat für beide Seiten Auswirkungen, welche hier aber nur in Bezug auf die Ge- biete nördlich der Alpen besprochen werden sollen und in erster Linie die interes- sierte Anteilnahme Österreichs am Geistesleben Italiens und – der Zielsetzung die- ser Darstellung entsprechend – die in den deutschsprachigen Gebieten erfolgende Produktion italienischer Literatur betreffen. Landau bemerkt zu den besonders günstigen Voraussetzungen am Beginn der Regierungszeit von Karl VI.: Unter diesen Verhältnissen und Einflüssen bildete sich am Anfange des acht- zehnten Jahrhunderts eine Art Colonie italienischer Gelehrter und Dichter in Wien, theils aus solchen bestehend, welche dort ganz heimisch wurden, theils aus solchen, welche nur kurze Zeit dort weilten oder zu vorübergehendem Besuche dahin kamen.636 Es kann unter diesen Umständen kein Zweifel daran bestehen, dass die italienische Frühaufklärung in nicht unbedeutender Weise von den Verbindungen zum Wiener Hof profitiert und dass in manchen Fällen – wie zu zeigen sein wird – die in Ös- terreich genossene Förderung der aufkeimenden Strömung entscheidende Impulse verleiht bzw. das Engagement in Wien wichtigen Vertretern der Literatur ihre wei- tere Entfaltung ermöglicht. Als eine der einflussreichsten Förderinnen der italienischen Kultur in Österreich nennt Landau Maria von Althann (1689–1755), die aus Spanien stammende Tochter des Marchese Pignatelli, die 1709 Johann Michael von Althann heiratet und mit ih- rem Gemahl im Gefolge des Kaisers 1712 nach Wien kommt.637 Als enge Vertraute der kaiserlichen Familie unterstützt sie die Berufung italienischer Autoren nach Wien und trägt auf einer entschieden informelleren Ebene wesentlich zu einer Weiterfüh- rung der unter den beiden Gonzaga-Kaiserinnen begründeten Tradition bei. 635 Landau: Die italienische Literatur, S. 31. 636 Landau: Die italienische Literatur, S. 31f. 637 Vgl. Wilhelm Hauser: Das Geschlecht derer von Althann. Diss. Wien 1949. – Franz Pichorner: Die ‚spahnische‘ Althann: Maria Anna Josepha Gräfin Althann, geb. Marchesa Pignatelli (1689–1755). Ihre politische und gesellschaftliche Rolle während der Regierung Karls VI. und Maria Theresias. Dipl.Ar- beit Wien 1985. – Andreas Pečar: Favorit ohne Geschäftsbereich. Johann Michael Graf von Althann (1679 –1722) am Kaiserhof Karls VI. In: Michael Kaiser / Andreas Pečar (Hg.): Der zweite Mann im Staat. Oberste Amtsträger und Favoriten im Umkreis der Reichsfürsten in der Frühen Neuzeit. Berlin 2003, S. 331–345.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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