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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 423 -
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423Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio Trovo ne gli occhj tuoi Tutto il contento mio, Tutto il mio bene. E fuor di te, che sei Meta de’ pensier’ miei, Beni non ha il disio, Voti la spene. (S. 179) Nach einem in den folgenden Jahren sehr erfolgreichen Rezept wird diese ernste, in einem höfischen Milieu angesiedelte Handlung aufgelockert durch das Intermezzo Dorimena e Tuberone, das vermutlich von dem wenige Monate zuvor nach Wien ge- kommenen Pariati stammt.709 In diesem Zwischenspiel, das zu den ersten seiner Gattung außerhalb Italiens zählt, lösen sich zu der Musik von F. B. Conti die Lie- beskonflikte von komischen Figuren in Heiterkeit auf. Die in Venedig seit Jahren bestehende Kooperation von Pariati und Zeno wird damit in Wien fortgeführt und durch das Engagement von Zeno als Poeta cesareo vier Jahre später in ihrem Erfolg bestätigt. Als Faschingsoper wird am 9. Februar 1715 in einer Antekammer der Hofburg Pariatis Ciro. Drama per musica in drei Akten mit der Musik von F. B. Conti und Matteis in acht Bühnenbildern von Ferd. Galli Bibiena und mit einem Ballett von Phillibois gespielt. Es handelt sich dabei um ein bereits 1710 in Venedig mit der Mu- sik von Tomaso Albinoni aufgeführtes Musikdrama um die leidenschaftlichen Kon- flikte an einem vorderorientalischen Hof in der Antike. Der in Wien veröffentlichte Druck enthält auch die eingestreuten Intermezzi mit dem Titel Bagatella, Mamalucca e Pattatocco, welche wohl auch Pariati zuzuschreiben sind.710 Am 28. August 1715 wird Pariatis Teseo in Creta. Drama per musica711 in fünf Ak- ten und Licenza mit der Musik von F. B. Conti und Matteis in sechs Bühnenbildern von Ferd. Galli Bibiena und mit je einem Ballett von Phillibois und Levassori im Theater der Favorita aufgeführt. In diesem Libretto, das in zwei weiteren Ausarbei- tungen eine außergewöhnliche Verbreitung findet,712 wird der bekannte mythologi- sche Stoff um die Tötung des Minotaurus mit einer Verwechslung der Tochter des kretischen Königs Minosse (Arianna, sua figlia, amante di Teseo e creduta figlia di 709 Reinhard Strohm: Pietro Pariati librettista comico. In: Gronda: La carriera di un librettista, S. 73–111; hier S. 95. 710 Vgl. Strohm: Pietro Pariati, S. 96. 711 Textedition in Gronda: La carriera di un librettista, S. 313–361. 712 Vgl. Gronda: La carriera di un librettista, S. 289–736; so z.B. auch als Arianna e Teseo 1762 und 1767 mit der Musik unterschiedlicher Komponisten in Prag.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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