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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 474 -
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Die italienische Aufklärung in Österreich474 Licht für gewöhnliche Sterbliche zu stark sein kann und fungieren damit als eine Art ästhetischer Lampenschirm der Erkenntnis. Wie es in der Licenza von Zenobia 1740 über Kaiserin Elisabeth Christine heißt: Qual de’ tuoi pregi, Elisa, Saria la luce intera, Se giunge ancor divisa Ad abbagliar così! (Bd. 1, S. 970) Metastasio versteht die mythologische Tradition im Bedarfsfall auch leicht zu korrigie- ren, wie das Beispiel von Il Palladio conservato (1735) illustriert: In dem darin geschilder- ten Traum der Vestalin Albina bedroht – entgegen jeder Überlieferung aus der Antike (z.B. Plinius d. Ä. in seiner Naturalis historia XV, 134 f.) – ein Blitz den Lorbeerstrauch, unter dem sie Schutz sucht. Ein als „augel di Giove“ bezeichneter Adler, das Wappenem- blem des Kaisers, rettet sie und den Strauch, d.h. die Religion und die Poesie.797 Dass sich Metastasio dieser seiner Rolle als Vermittler von lehrreichen und unter- haltsamen Geschichten durchaus bewusst ist, zeigt sein 1733 in Wien verfasstes autobio- graphisches Sonett, in dem er über die eigene Tätigkeit mit einer gewissen ironischen Distanz sagt, dass ihn seine erfundene Welt vielleicht mehr bewegt als die tatsächliche: Sogni, e favole io fingo; e pure in carte Mentre favole, e sogni orno e disegno, In lor, folle ch’io son, prendo tal parte, Che del mal che inventai piango, e mi sdegno. Ma forse, allor che non m’inganna l’arte, Più saggio io sono? È l’agitato ingegno Forse allor più tranquillo? O forse parte Da più salda cagion l’amor, lo sdegno? Ah che non sol quelle, ch’io canto o scrivo, Favole son: ma quanto temo o spero, Tutto è menzogna, e delirando io vivo! Sogno della mia vita è il corso intero. 797 Die Bekanntheit und Beliebtheit dieses Motivs des Adlers über dem unverwelkbaren Lorbeerbaum il- lustriert ein Fresko im Mausoleum Kaiser Ferdinands II. in Graz; vgl. Horst Schweigert: Graz. Dehio – Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien 1979, S. 26.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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