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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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477Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument Bemerkenswert scheint, dass in der von dieser Arie einer der Hauptpersonen und ei- nem Chor umrahmten Licenza das Brautpaar nicht mehr – wie zuvor immer üblich – mit den Namen, sondern nur mehr als „eccelsi sposi“ angesprochen wird. Das Werk wird weitere drei Mal gespielt, darunter am 25. Januar 1744 in der letzten Vorstellung im großen Hoftheater vor dessen endgültiger Schließung. L’Ipermestra wird 1761 in Salzburg mit der Musik von Eberlin und in der Vertonung von Galuppi 1764 in Prag gespielt, wo bereits 1731 Ipermestra. Drama per musica von Antonio Salvi (1664–1724) mit der Musik von Antonio Costantini dargeboten worden ist, das vermutlich auch in Graz 1736 zur Aufführung kommt. Ebenfalls 1744 wird Metastasios Kantate La danza in der Vertonung von Bonno erstmals bei Hof gesungen, am 5. Mai 1755 in Laxenburg mit der Musik von Gluck und Joseph Starzer (1726–87) wieder aufgenommen und am 30. Mai 1756 wiederholt. Darauf folgen erst nach fünf Jahren Pause798 die ungewöhnlich kurzen Kantaten Au- gurio di felicità (1749) und La rispettosa tenerezza (1750) zum Namenstag der Kaiserin, beide mit der Musik von Reutter in Schönbrunn. 1751 knüpft Metastasio mit Il re pastore. Dramma per musica in drei Akten mit der Musik von Bonno im Schlosstheater Schönbrunn an frühere Dimensionen und Themen seiner Fürstenspiegel an: „Nel Re pastore si può avvertire con speciale chiarezza l’intento pedagogico e insieme la fiducia nell’effetto parenetico dello ‚spettacolo della virtù‘.“799 Das Werk wird 1752 in Prag und mit der Musik von Gluck am 8. Dezember 1756 in Wien wieder gespielt, bevor 1774 Mozart eine Bearbeitung des Librettos für München vertont. Die von Venedig (und dort vor allem von Carlo Goldoni) ausgehende Begei- sterung für exotische Musikdramen beeinflusst auch Metastasios Schaffen, der sich mit L’eroe cinese. Dramma per musica in drei Akten mit der Musik von Bonno am 13. Mai 1752 in Schönbrunn und mit Le Cinesi. Componimento drammatico in der Ver- tonung von Gluck im September 1754 im Theater von Schloßhof in Niederöster- reich dieser Tendenz anschließt. Es häufen sich jedoch in diesen Jahren zunehmend die kurzen Gelegenheitslibretti wie Il Ciclope (1754), Il tributo di rispetto e d’amore (mit der Musik von Reutter zum Geburtstag des Kaisers am 8. Dezember 1754), La gara (mit der Musik von Reutter im November 1755 nach der Geburt von Erz- herzogin Maria Antonia), sowie am 8. Dezember 1755 L’innocenza giustificata, eine Zusammenstellung von Passagen aus Metastasios Werken durch Giacomo Durazzo 798 1744 schreibt Metastasio für den Hof von Dresden Antigono. Dramma per musica, das 1744 mit der Musik von Paolo Scalabrini in Prag aufgeführt wird. 799 Sala Di Felice: Zeno, Metastasio e il teatro di corte, S. 551; vgl. auch die zahlreichen Bezüge zu Muratoris Abhandlung Della pubblica felicità (1749) und Fénelons Roman Les aventures de Télémaque (1699).
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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