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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 512 -
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Von der Spätaufklärung zur Frühromantik512 Die dem Kapitel XXVI von Voltaires Candide ou L’optimisme (1759) entlehnte Hand- lung dreht sich um die historische Figur von Theodor Stephan von Neuhoff (1694– 1756), einen 1736 zum ersten König von Korsika gewählten deutschen Abenteurer. Im Libretto Castis894 ist Teodoro nach seiner Absetzung durch Genua unter dem falschen Namen Conte Alberto vor seinen Gläubigern nach Venedig geflüchtet, wo er in einer Herberge auf den ebenfalls vertriebenen türkischen Sultan Acmet III. (in abito d’armeno sotto nome di Noceforo) trifft. Die politische Komponente dient aber nur als komische Nebenhandlung, in welcher Gafforio (segretario e primo ministro di Teodoro, sotto nome di Gabolino) dem naiven Wirten ihrer Herberge eine militä- rische Karriere verspricht. Im Zentrum stehen die komische Werbung von Acmet um Belisa (giovane venturiera e sorella di Teodoro) und die unglückliche Leidenschaft von Teodoro für die Wirtstochter Lisetta. Von seinem Rivalen Sandrino, dem Ver- lobten von Lisetta, an die Polizei verraten, wird Teodoro am Ende verhaftet, was den Anlass zu der Schlussbetrachtung aller Personen über die Macht des Schicksals gibt: Come una ruota è il mondo, chi in cima sta, chi in fondo, e chi era in fondo prima poscia ritorna in cima, chi salta, chi precipita e chi va in su, chi in giù. Ma se la ruota gira, lascisi pur girar; felice è chi fra i vortici tranquillo può restar. (v. 1782–1791) Gronda erklärt die außergewöhnliche Begeisterung der Zeitgenossen mit der Über- zeugungskraft von Castis Dialogen und der mitreißenden Gestaltung der ungeheuer dynamischen Wechselgesänge durch den Komponisten: „Personaggi, situazioni e dia- loghi acquistano nei recitativi del Casti uno spessore di realtà che garantisce loro una verosimiglianza non più meramente teatrale, anche se fondata su una lingua letteraria elegante, che esclude il dialetto e risuona di echi parodici ad altri testi ed autori.”895 Casti festigt seinen Ruhm als Verfasser ausgezeichneter Textvorlagen mit La grotta di Trofonio. Opera comica, die mit der Musik von Salieri im Sommer 1785 in 894 Textedition in Giovanna Gronda / Paolo Fabbri (Hg.): Libretti d’opera italiani. Mailand 1997, S. 701–776. 895 Gronda / Fabbri (Hg.): Libretti d’opera italiani, S. 703.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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