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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 543 -
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543Übersetzungen in das Deutsche Auf beeindruckende Weise zeigt Alberto Martino in Die italienische Literatur im deutschen Sprachraum. Ergänzungen und Berichtigungen zu Frank-Rutger Hausmanns Bibliographie (Amsterdam 1994), dass sowohl die völlig unzureichende Erfassung von (musik)dramatischer Literatur als auch die offenkundige Fehleinschätzung der Übersetzungstätigkeit am Wiener Kaiserhof ein verzerrtes Bild der Verhältnisse er- geben. Zu den bei Hausmann nur punktuell erfassten Übertragungen von Libretti950 fügt Martino insgesamt 619 Ergänzungen aus Handschriften und Drucken hinzu, welche die Verteilung der Gattungen innerhalb der übersetzten Texte in ein anderes Licht rückt: Die Schöne Literatur beträgt jetzt 45,92%, während sich das religiöse Schrift- tum auf 22,82% beläuft. […] Diese statistischen Werte widerlegen Hausmanns Feststellung, „daß in Frankreich wesentlich mehr Werke der ‚Schönen Litera- tur‘, in Deutschland mehr theologische und historische Schriften als im jeweili- gen Nachbarland übersetzt wurden.“ Sie stehen aber auch im Gegensatz zu den gängigen Vorstellungen der Buchhandelsgeschichte und der Literatursoziologie über das erdrückende Übergewicht des religiösen Schrifttums und die (quanti- tative) Bedeutungslosigkeit der Schönen Literatur in der Buchproduktion des 16. und 17. Jahrhunderts (aber auch der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts). (S. 364f.) Diesen Feststellungen entsprechen sowohl die Produktion italienischer Literatur in Österreich, wie aus den oben analysierten Daten zu den Drucken ersichtlich ist, als auch Art und Umfang der Übersetzungstätigkeit in Wien. Die Übertragungen der am Kaiserhof in den verschiedensten musikdramatischen Darbietungen zur An- wendung kommenden Libretti erfolgt bis auf wenige Ausnahmen systematisch in parallelen Drucken, die ebenso wie die Originale vor allem der Dokumentation des jeweiligen Programms dienen. Sie tragen die zum Ausdruck gebrachten Botschaften an Personenkreise weiter, die dem Ereignis selbst nicht bewohnen können, darüber aber mit geneigtem oder rivalisierendem Interesse informiert werden wollen. Die im 18. Jahrhundert in synoptischen Drucken mit dem Originaltext und der deutschen Übersetzung veröffentlichten Libretti erfüllen den wesentlich praktische- ren Zweck, einem oft des Italienischen nicht kundigen Publikum in einem öffent- lichen Theater den Besuch einer italienischen Oper zu ermöglichen. Sowohl ihre 950 So z.B. unter den Nummern 0335–0349 einige in Wien übersetzte Titel von Donato Cupeda, unter 0372 La Caduta di Baiazetto imperatore de Turchi in Prag, sowie unter 0700–0769 eine große Anzahl der Titel von Nicolò Minato.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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