Villnöß
Villnöß | |
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(ital.: Funes) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Eisacktal |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
2.575/2.593 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
97,69 % deutsch 1,99 % italienisch 0,32 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 39′ N, 11° 41′ O |
Meereshöhe: | 535–3025 m s.l.m. (Zentrum: 1132 m s.l.m.) |
Fläche: | 81,1 km² |
Dauersiedlungsraum: | 10,6 km² |
Fraktionen: | Coll, St. Jakob, St. Magdalena, St. Peter, St. Valentin, Teis |
Nachbargemeinden: | Brixen, Feldthurns, Klausen, Lajen, St. Christina in Gröden, St. Martin in Thurn, St. Ulrich in Gröden |
Partnerschaft mit: | Winkelhaid (Fraktion Teis) |
Postleitzahl: | 39040 |
Vorwahl: | 0472 |
ISTAT-Nummer: | 021033 |
Steuernummer: | 00407860212 |
Bürgermeister (2015): | Peter Pernthaler (SVP) |
Villnöß ([fɪlˈnœs]; italienisch Funes) ist eine Gemeinde mit 2593 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) im Villnößtal in Südtirol (Italien). Sie umfasst die Ortschaften St. Peter, St. Magdalena, Teis, St. Valentin, St. Jakob und Coll.
Der Großteil der Bevölkerung ist deutschsprachig (97,69 %), kleinere Teile hingegen geben Italienisch (1,99 %) bzw. Ladinisch (0,32 %) als Muttersprache an (Stand 2011). St. Peter ist der Hauptort der Gemeinde. Villnöß gehört zum Netzwerk Alpine Pearls, das auf umweltfreundliche und sanfte Mobilität setzt. Der wichtigste Wirtschaftszweig in Villnöß ist der Tourismus.[1]
Geographie

Das Villnößtal erstreckt sich in Ost-West-Richtung und mündet nördlich von Klausen ins Eisacktal. Es wird vom Villnößer Bach entwässert und im Norden und Osten durch die Peitlerkofelgruppe mit den Aferer Geislern sowie im Süden durch die Geislergruppe begrenzt. Es ist ca. 24 km lang und weist einen maximalen Höhenunterschied von 2490 m auf. Diese Ausrichtung des Tales und seine spezielle geologische Struktur, die durch die Überlagerung geologisch jüngerer Gesteinsformationen durch den älteren Quarzphylit gekennzeichnet ist, prägen Landschaftsbild und Siedlungsweise.
Der Naturpark Puez-Geisler wurde 1978 gegründet, 1999 erweitert und umfasst nunmehr eine Fläche von rund 10.200 ha. 2009 erfolgte die Anerkennung durch die UNESCO als Teil des Welterbes Dolomiten.
Geschichte
Allgemein
Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit: Vor 5000 v. Chr. ist wenig über das Tal bekannt. Ab 5000 v. Chr. breitete sich auch hier der Ackerbau und die Viehzucht aus. Aus dieser Zeit wurden unter den Geislern Feuersteinspitzen gefunden. Aus der Bronzezeit und Eisenzeit wurden überwiegend Funde in St. Peter und in Teis gemacht.
Besiedlung: Villnöß wurde von Rätern, Rätoromanen und Germanen besiedelt. Diese Besiedlung ist auch in anderen Dolomitentälern nachzuweisen.[2]
Vorgeschichte von Villnöß: Villnöß gehörte zur Urpfarre Albeins, gemeinsam mit Lajen, Gufidaun, Gröden und Kolfuschg. Im Hauptort St. Peter wurde 1029 eine eigene Kirche errichtet und der Ort bekam außerdem einen eigenen Seelsorger. In einer Urkunde tauchte 1058 zum ersten Mal der Name Villnöß auf, dabei gab es verschiedene Schreibweisen (Valnes, Volnes, Volnez,...). Den Ursprung findet der Ortsname Villnöß wahrscheinlich im ladinischen Wort „Villes nöes“, was so viel bedeutet wie „neue Weiler“. Teis wurde erstmals 1157 als Tisis erwähnt und auch von Teis gab es verschiedene Schreibweisen: Tys, Tays, Thaiss und Theiss. Um 1500 setzte sich aufgrund der vielen bajuwarischen Einwanderer die deutsche Sprache durch und es entstand der Villnösser Dialekt, in dem sich aber auch viele Wörter vom Rätoromanischen ableiten können. 1505 wurde Villnöß von Albeins losgelöst und erhielt den ersten eigenen Pfarrer.
Errichtung der Gemeinde Villnöß: 1810 wurden unter bayrischer Herrschaft die Gemeinden Villnöß, Gufidaun und Teis errichtet. Österreich bestätigte diese 1817. Gufidaun und Teis wurden 1854 zusammengeschlossen, 15 Jahre später jedoch wieder getrennt. Teis blieb bis 1929 eine selbstständige Gemeinde, wurde dann aber als Fraktion an Villnöß angeschlossen.
Ansitz Ranuihof
Am Ende des Tales liegt der historische Ansitz Ranuihof. Der Hof ist ein ehemaliger Jagdansitz. Er diente seit dem 17. Jahrhundert den Handelsherren von Jenner in Klausen als Jagdschlösschen. Sie brachten es auch in die heutige Form. Der Ansitz Ranuihof ist am Fuß der Geislerspitzen und bildet den Abschluss des Tales. Der Edelsitz ist mit zahlreichen Wandgemälden ausgestattet, auf denen Jagdszenen zu sehen sind. Die Fresken des Ansitzes wurden 1983 restauriert. [3]
Politik
Bürgermeister seit 1952:[4]
- Peter Fischnaller: 1952–1956
- Johann Messner: 1956–1969
- Johann Runggatscher: 1969–2000
- Robert Messner: 2000–2015
- Peter Pernthaler: 2015–
Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit in Villnöß ist das im Jahr 2009 erbaute Naturparkhaus Puez Geisler[5]. Da Villnöß einen optimalen Zugang zum Naturpark Puez-Geisler bietet, wurde dieses Tal als Standort gewählt. Der Sinn des Naturparkhauses ist es, den Besucher über den Naturpark Puez-Geisler zu informieren und das Interesse dafür zu wecken.
Die Kirche St. Magdalena liegt, wie der Name schon sagt, in St. Magdalena. Viele Sagen ranken sich um die Namensgebung und Entstehung der Kirche. Laut einer Sage wurde nach einem schweren Unwetter eine kleine Statue der Hl. Magdalena vom Fopal-Bachl angeschwemmt und genau an dieser Stelle wurde dann die Kirche errichtet. Noch heute thront jenes Mirakelbild in der Kirche St. Magdalena.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Pfarrkirche von St. Peter. Sie befindet sich im Zentrum des Dorfes und ist durch eine steile Treppe zu erreichen. Die Kirche wurde 1801 den Aposteln Petrus und Paulus geweiht. Aufgrund ihrer Größe und ihrer reichen barocken Ausstattung wird sie auch „Dom im Tale“ genannt. Der Glockenturm steht mit einer Höhe von 65 Metern und einer zwiebelförmigen Kuppel neben der Kirche.
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1960er Jahre
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heute
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St. Magdalena
Weblinks
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- ↑ Südtirol Handbuch, 28. Auflage, Bozen 2012
- ↑ http://www.funes.eu/de/gemeindeinfo/geschichte.asp
- ↑ http://www.burgen-adi.at/ansitz_ranui/ranui_geschichte.htm
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
- ↑ http://www.villnoess.com/de/winter/aktuelles/News-Naturparkhaus-Puez-Geisler-170613.html
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