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Augustinus Prygl Tyfernus | 111
Aus der Konkordanz lässt sich erkennen, dass auch der Anfang von CVP 3528 nicht
vollständig erhalten geblieben ist. Ebenso dürften am Ende dieser Handschrift einige
Blätter verlorengegangen sein.475
Die nachstehende Übersicht enthält eine Beschreibung der drei Wiener Handschrif-
ten in ihrer heutigen Gestalt; auf inhaltliche Übereinstimmungen zwischen den ein-
zelnen Codices wird nicht mehr gesondert hingewiesen.
CVP 3492476
Papier, 38 fol. in-4°, je drei Vor- und Nachsatzblätter; Papp-Einband aus dem 19. Jh.,
urspr. Einheit mit CVP 3540.477
Der Codex besteht aus zwei im Format unterschiedlichen Einheiten (ca.
220 × 160 mm bei fol. 1–6 und 200 × 140/150 mm bei fol. 7–38).478
Schreiber unbekannt; im ersten Teil der Handschrift (fol. 1–7)479 Hand A (sehr flüch-
tig) festzustellen, die wiederum am Ende von CVP 3540 (fol. 18r) auftaucht.480 Vier
weitere Schreiberhände (B, C1, C2, C3) erkennbar; tw. sehr sorgfältige Humanisten-
kursive, Rubrizierungen nur fol. 22r–25v. Nachzeichnungen der antiken Monumente
ebenfalls sorgfältig, aber doch skizzenhaft; Schriftspiegel und Zeilenzahl wechselnd.
Datierung: erstes Jahrzehnt des 16. Jh.481
Provenienz: Alte Stadtbibliothek Wien, seit 31. Juli 1780 in der Hofbibliothek
(h. ÖNB, gem. mit CVP 3540 im Übergabekatalog als „Pontani Carmina & quaedam
inscript.“ genannt482).
475 Vgl. CIL III, S. 478. Zur (Un-)Vollständigkeit der Sammlungen des Augustinus Tyfernus siehe
auch Kap. 4.3 und 8.3.2.
476 Vgl. auch Roland, Handschriften der alten Wr. Stadtbibliothek 98-99. CVP 3492 ist als vollständiges
Digitalisat online im Internet verfügbar (persistente URL): http://data.onb.ac.at/rec/AL00166035.
477 Aus den Bemerkungen von Theodor Mommsen auf dem ersten Vorsatzblatt vom Dezember 1857
ergibt sich, dass die Codices 3492 und 3540 zu diesem Zeitpunkt bereits durch ein Versehen des
Buchbinders getrennt waren und wohl bereits über den heute vorhandenen Einband verfügten.
478 Lediglich fol. 7 und 14 sind breiter: 200 × 150 mm.
479 Die inhaltliche Gliederung entspricht demnach nicht den formalen Unterschieden.
480 Das Verhältnis zur übrigen Inschriftensammlung ist noch ungeklärt. Zu Rolands Ausführungen
die Gliederung der Handschrift betreffend siehe oben Anm. 471.
481 Im ersten Teil der Handschrift Wasserzeichen Kardinalshut vom Typ Piccard-Online 32251
(Vicenza 1509; Roland, Handschriften der alten Wr. Stadtbibliothek 98, spricht hier nicht nachvoll-
ziehbar von einer Armbrust). Im zweiten Teil Wasserzeichen Waage in Variationen (mit/ohne
Stern als Beizeichen): Vgl. Piccard-Online 117229 (Haydeck 1506) sowie mit Roland, a. a. O.,
Piccard-Druck V 5, 47–49 (Cilli/h. Celje, Graz und Passau, 1506).
482 Übergabekatalog, fol. 2v (ÖNB, HB-Akt 130/1780, Beilage). Der Wert der Handschrift wird im
Katalog (lediglich) mit „1 fl.“ angegeben. Faksimile bei Roland, Handschriften der alten Wr. Stadt-
bibliothek, Abb. 55; vgl. dort auch 169–171. Aus dem Übergabekatalog geht ferner hervor, dass die
Codices 3492 und 3540 im Jahre 1780 noch eine Einheit gebildet haben. Die Trennung muss daher
in den folgenden Jahrzehnten erfolgt sein, da Theodor Mommsen im Dezember 1857 die Codices
wie erwähnt in ihrer heutigen Form vorlagen.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Titel
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Untertitel
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Autor
- Doris Marth
- Verlag
- Holzhausen Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Abmessungen
- 21.4 x 30.2 cm
- Seiten
- 572
- Schlagwörter
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548