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148 | Codex Vindobonensis Palatinus 3255*
Datierung des Inhalts: Keine Angabe im Widmungsbrief von Publius Licinius an
Franciscus Porcarius (fol. 2r-v).
Genauere Aussagen zu Herkunft und Datierung des Codex sind mangels entspre-
chender Einträge und Vermerke nur mit Hilfe von weiteren kodikologischen und
paläographischen Merkmalen möglich. Im Papier des CVP 3255* sind in Variationen
grundsätzlich drei verschiedene Wasserzeichentypen (Ochsenkopf, Krone und Kreis)
feststellbar. Sie lassen sich im Einzelnen mit folgenden Belegen vergleichen632:
folio Motiv Piccard-Online Briquet
1–40 Ochsenkopf mit Augen,
darüber Schlange an
Kreuz, zwei Beizeichen -633 Vgl. Nr. 15395 (München
1508).
41–10 Krone mit Bügel und Per-
len, darüber Kreuz, keine
Beizeichen Vgl. Nr. 53121 (Braunschweig
1503), 53125 und 53161
(Innsbruck 1504 bzw. 1511),
sowie Nr. 53162 (Trient 1511)
und 53439 (Füssen 1506). -
105–
131/132 Krone mit Bügel, darüber
Kreuz, keine Beizeichen Vgl. Nr. 53149 (o. O. 1506) -
Krone mit Bügel, darüber
Kreuz, ein Beizeichen Vgl. Nr. 53642 (Rattenberg
1502) -
Krone mit Bügel, darüber
Kreuz, zwei Beizeichen Vgl. Nr. 53698 (Augsburg
1506) Vgl. Nr. 4922 (Bamberg
1506); Variationen belegt
u. a. für Vicenza 1507 und
Innsbruck 1507–1513.
129/134 Kreis mit Stern Vgl. v. a. Nr. 161567 (Trient
1508), ferner 161569 (Imst
1497), 151565 (Frankfurt/M.
1508), 161561–161568 und
22168–22171 (alle Innsbruck
oder Trient 1506–1511). Vgl. Nr. 3098 (Vicenza und
Hochstädt 1507; Plauen
1509).
von Hugo Blotius 1576. Kritische Ausgabe der Handschriften Series nova 4451 vom Jahre 1597 mit
vier Anhängen (ÖAW, phil.-hist. Kl., Denkschriften 76), Wien 1957.
632 Das ältere Standardwerk zur Wasserzeichenbestimmung (Charles Moïse Briquet, Les filigranes I–
IV, Erstausgabe Paris u. a. 1907) weist leider gerade bei dem vorliegenden Typus der Kronen-
wasserzeichen Ungenauigkeiten auf. Diese mussten sich auch in der Handschriftenbeschreibung
von Menhardt (Wiener Handschriften 220–221) niederschlagen, da er sich zum Zeitpunkt seiner
Publikation nur darauf stützen konnte. Bei den übrigen beiden Wasserzeichentypen (Ochsenkopf
und Kreis) kann Briquets Werk dennoch ergänzend zur heutigen digitalen Standardpublikation
„Piccard-Online“ herangezogen werden: Wasserzeichenkartei Piccard. Landesarchiv Baden-
Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand J 340. Online im Internet (URL):
http://www.piccard-online.de/. Diese Datenbank enthält sämtliche bislang unpublizierte sowie im
Druck publizierte Wasserzeichen („Piccard-Druck“) von Gerhard Piccard. Darauf aufbauend wird
an einem internationalen Wasserzeichen-Informationssystem (WZIS) gearbeitet:
www.wasserzeichen-online.de/ [abgerufen am 31.08.2015].
633 Mit Beizeichen ist bei Piccard-Online bzw. im WZIS kein echter Vergleichstypus verzeichnet. Die
Nummern 71264 und 71265 (belegt für Stettin 1500 bzw. Wilna 1501) enthalten zwar dieselben
Beizeichen, weisen jedoch eine seitenverkehrte Darstellung der Schlange und zusätzlich eine Lilie
über dem Kreuz auf. Ohne Beizeichen vgl. Nr. 70917 (o. O., 1494/1495 erschlossen), 70987 (Nürn-
berg 1505) und 70993 (o. O. 1494), 70994 (Frankfurt/Oder 1499). In etwas kleinerer Form vgl. Nr.
70897 (Innsbruck 1497), etwas größer Nr. 071074 (Ellwangen 1506).
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Titel
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Untertitel
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Autor
- Doris Marth
- Verlag
- Holzhausen Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Abmessungen
- 21.4 x 30.2 cm
- Seiten
- 572
- Schlagwörter
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548