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290 | Johannes Choler
CIL1295 Peutinger,
2° Cod. H 24 Choler,
CLM 394 Fuchsmagen,
CP XIII G 14
folio Ortsangabe folio Ortsangabe folio Ortsangabe
Chori
5219 (2) - - 238v,2 Ibidem
(sc. Celeiae In
Sacello S.
Maximiliani) 182v,1 Item in eodem loco
(sc. In Sacello S.
Maximiliani extra
Cele.)
5630 (1) 55rb,5 In Monasterio
Lambach ad Traum
iuxta locum ubi
Sacramentum reponi
solet 135v,3 In monasterio
Lambach ad Traun
Iuxta locum ubi
sacramentum
reponi solet - -
5630 (2) - - 143 v,2.
144r In Lambacen.
Cenobio 204 r,1 In Lambacensi
Coenobio
V 5084 (1) 55rb,3 In Sterczingen 135v,2 Stertzingi - -
V 5084 (2) 85va,3 ibidem (sc. non
longe a Suacio) 144 r,2 In Stertzingen 205r,2 Sterczing oppido
Bei den Inschriften CIL III 5254 und 5271 findet sich anstelle der namentlichen
Bezeichnung des Tores („Porta Sachsenfeld“) ein beschreibender Zusatz der Örtlich-
keit. Bei CIL III 5219 ist wiederum die präzise, heute noch gültige Ortsangabe
(„Celeiae ad S. Maximilianum ab exteriore parte Chori“) verloren gegangen durch die
vereinfachte Formulierung „Item in eodem loco“, die sich auf CIL III 5246 mit der
Lokalisierung „Celeiae in Sacello S. Maximiliani“ bezieht.1296
Es sieht also ganz danach aus, als habe Choler zweimal auf dasselbe Quellmaterial –
die sogenannte Antiquus-Austriacus-Sammlung und ihre mutmaßliche Erweiterung –
zurückgegriffen wie Fuchsmagen für die Erstellung des Prager Codex, allerdings zu
(geringfügig?) unterschiedlichen Zeitpunkten: Zunächst wurden diese „Antiquus-
Austriacus-Inschriften“ für fol. 135v,2–136r,3 von Choler zu einem früheren Zeitpunkt
abgeschrieben – als sie Teil jener ursprünglichen Zusammenstellung waren, die auch
Peutingers Abschrift zugrunde liegt.1297 Nach einem Zwischenabschnitt, der auch
eigene Funde enthält1298, hat Choler für fol. 138r–146r1299 und 237r–240r neuerlich auf
„Antiquus-Austriacus-Inschriften“ zurückgegriffen, als sie für die kalligraphierte
Reinschrift – den Prager Codex – aufbereitet, d. h. durch jüngere Abschriften er-
weitert und nach neuen Kriterien zusammengestellt waren. So kam es, dass in
Cholers Handschrift zum einen ein paar Inschriften zu finden sind, die Peutinger
1296 Siehe CLM 394, fol. 238v,1; CP XIII G 14, fol. 182r,2 (im Prager Codex mit dem Zusatz „extra
Celeiam“). In Peutingers Handschrift 2° Cod. H 24 ist diese Inschrift – etwas weiter unten auf fol.
55vb,5 – ebenfalls enthalten unter anderen „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ (vgl. auch Kap. 8.3.3).
1297 Die relevanten Inschriften sind in seinem 2° Cod. H 24 auf fol. 55r-v zu finden, gefolgt von einigen
weiteren „Antiquus-Austriacus-Inschriften“, die Choler nicht hat.
1298 CLM 394, fol. 136v; siehe oben in diesem Kapitel.
1299 Wahrscheinlich auch schon für fol. 137v mit CIL III 5533, wo nach Mommsen Aventin Erstbeleg
und Quelle gewesen sein soll. Siehe dazu auch Kap. 7.4.3.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Titel
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Untertitel
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Autor
- Doris Marth
- Verlag
- Holzhausen Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Abmessungen
- 21.4 x 30.2 cm
- Seiten
- 572
- Schlagwörter
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548