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Petrus Apianus / Bartholomaeus Amantius | 319
mals CIL III 4548 mit der Ortsangabe „Apud Oppidum S. Viti in Monasterio S. Clarae“
ergeben, da sonst zwei aufeinanderfolgende Lokalisierungen im Druckwerk die
unpräzise Formulierung „apud/iuxta idem oppidum“ enthalten hätten.
Zwölf für uns relevante Inschriften1427 weisen im Codex Pragensis keine Ortsangabe
auf – interessanterweise handelt es sich dabei ausschließlich um solche, die von
Fuchsmagens Hand ergänzt worden sind. Acht von ihnen verfügen auch bei
Apianus/Amantius über keine eigene Lokalisierung, finden sich aber an jener Stelle
des Druckwerkes, die sich aus dem Pergamentcodex ergibt.1428 Die übrigen vier In-
schriften weisen bei Apianus/Amantius im Unterschied zur Handschrift Lokalisie-
rungen auf: „In Liburnia“ (CIL III 5663), „Ibidem“ (CIL III 5435 und 5056) bzw. „Locus
huius inscriptionis ignoratur“ (CIL III 5697).1429 Die drei letztgenannten Inschriften
finden sich jeweils am Beginn einer neuen Seite, was in den Augen der Herausgeber
offensichtlich eine Ortsangabe erforderte. Die Formulierung dieser Angaben erklärt
sich ebenso leicht wie die – fehlerhafte! – Positionierung der Inschriften, wenn man
einen Blick in die Quellhandschrift, den Codex Pragensis, wirft.1430
4. Zweifach überlieferte Inschriften
Wie bereits dargelegt, sind im CP XIII G 14 fünf norische Inschriften je zweimal ent-
halten. Diese „Duplikate“, die direkt oder indirekt auf die Tätigkeit von Johannes
Fuchsmagen zurückgeführt werden konnten1431, sind allesamt auch im Werk von
Apianus/Amantius zu finden. Sie weisen dort genau jene Positionierungen innerhalb
der Sammlung und genau jene Ortsangaben auf, die sich aus der Heranziehung der
Handschrift als Quelle ergeben:
CIL
III Fuchsmagen, CP XIII G 14 Apianus/Amantius, Inscriptiones
folio Ortsangabe Seite Ortsangabe
5056 199v,2 In Neunmarckt apud idem
oppid(um) 393,3 In Neunmarckt apud idem Oppid.
223v [Sine loco, sc. Ad S. Martinum
Petoviae] 385,1 Ibidem (sc. Ad S. Martinum
Petoviae)1432
5425 195v,2 Ibid. (sc. In ead. arce in Grecio
quam Burgum vocant) 388,3 Ibidem (sc. In eadem arce in
Grecio quam Burgum vocant)
226r,1 [Sine loco inter Poetovienses] 383,3 [Sine loco inter Poetovienses]
5636 199r,4.
199v Ibidem (sc. In Ecclesia oppidi
Rottenman) 393,1 Ibidem (sc. In ecclesia oppidi
Rotenman)
214v,2 Vien(nae) in Domo Doctoris
Fuchsmag 402,2 Ibidem (sc. Viennae) in domo
Doctoris Fuchsmag
1427 Sowie das bei Apianus/Amantius nicht überlieferte Fragment von CP XIII G 14, fol. 226r,2.
1428 CIL III 5670, 5437.8, 4054, 5055, 4082, 5424, 5425, 5412. Vgl. Tab. 12.11 (Anhang).
1429 Apianus/Amantius, Inscriptiones 356,3; 383,1 bzw. 413,1.
1430 Vgl. auch die oben dargelegten Beobachtungen zu den von Hand II überlieferten Inschriften.
1431 Siehe Kap. 7.5.
1432 Zur Erklärung, weshalb im Druckwerk „Ibidem“ steht, siehe oben Pkt. 3.
Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Titel
- Der sogenannte Antiquus Austriacus und weitere auctores antiquissimi
- Untertitel
- Zur ältesten Überlieferung römerzeitlicher Inschriften im österreichischen Raum
- Autor
- Doris Marth
- Verlag
- Holzhausen Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-902976-43-7
- Abmessungen
- 21.4 x 30.2 cm
- Seiten
- 572
- Schlagwörter
- Antiquus Austriacus, Austria, Epigraphy, Humanism, Inscriptions, Manuscript Tradition, Roman Period, Antiquus Austriacus, Epigraphik, Humanismus, Inschriften, Österreich, Römerzeit, Überlieferung
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zur historischen Entwicklung der Überlieferung lateinischer, insbesondere norischer Inschriften von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts 19
- 1.1 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung lateinischer Inschriften 19
- 1.2 Anfänge und Vorstufen der Überlieferung norischer Inschriften 23
- 1.3 Berchtold von Kremsmünster und die älteste Abschrift einer norischen Inschrift 26
- 1.4 Die Inschrift CIL III 5630 im Codex membraneus LIV des Stiftes Lambach 36
- 2 Neue Impulse aus Italien: Humanismus und Renaissance als „Geburtsphase“ der lateinischen Epigraphik 40
- 3 Die Ausbreitung und Etablierung humanistischen Gedankengutes im Ostalpenraum aus epigraphischer Sicht 56
- 4 Augustinus Prygl Tyfernus und die norischen Inschriften 99
- 5 Der sogenannte Antiquus Austriacus: Mommsens Pseudonym für den Verfasser der ältesten Sammlung norischer Inschriften 139
- 6 Die Wiener Handschrift CVP 3255* 147
- 7 Der Codex Pragensis XIII G 14 der Národní Knihovna, Prag 162
- 7.1 Das Verhältnis zwischen CP XIII G 14 und CVP 3255*: Eine Inschriftensammlung und ihr Register 170
- 7.2 Folgen aus dem Zusammenhang CVP 3255* – CP XIII G 14 174
- 7.3 Johannes Fuchsmagen und der CP XIII G 14 182
- 7.4 Zur Frage nach den Quellen für den CP XIII G 14 198
- 7.5 Codex Pragensis XIII G 14: Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Gesamtbetrachtung 221
- 8 Konrad Peutinger und die norischen Inschriften 228
- 8.1 Peutingers handschriftliche Inschriftensammlungen 230
- 8.2 Johannes Fuchsmagen als Peutingers Gewährsmann 244
- 8.3 Die „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ und die Inschriften von Augustinus Prygl Tyfernus in Peutingers 2° Cod. H 24 246
- 8.4 Zusammenfassung: Der Wert von Peutingers Handschriften für die Überlieferung norischer Inschriften 264
- 9 Johannes Choler und seine Inschriftensammlung 265
- 10 Die „Inscriptiones Sacrosanctae Vetustatis“ von Petrus Apianus und Bartholomaeus Amantius 295
- 10.1 Zur Intention und Gliederung des Werkes sowie zur Nennung seiner Quellen 300
- 10.2 Johannes Choler und die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 301
- 10.3 Die Inschriftensammlungen von Konrad Peutinger und Augustinus Prygl Tyfernus – Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis? 302
- 10.4 Johannes Aventinus als Quelle für die Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 304
- 10.5 Der Codex Pragensis XIII G 14 und sein Verhältnis zu den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 305
- 10.5.1 Das Verzeichnis epigraphischer Abkürzungen im CP XIII G 14 und bei Apianus/Amantius 307
- 10.5.2 Der CP XIII G 14 als Quelle für norische (und oberpannonische) Inschriften bei Apianus/Amantius 311
- 10.5.3 Konsequenzen aus dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem CP XIII G 14 und den Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 330
- 10.6 Parallel verwendete Quellen und mehrfach überlieferte Inschriften bei Apianus/Amantius 337
- 10.7 Zusammenfassende Betrachtungen zur Arbeitsweise von Apianus/ Amantius und Gesamtbewertung der Inscriptiones sacrosanctae vetustatis 345
- 11 Johannes Fuchsmagen und seine epigraphische Sammeltätigkeit 347
- 12 Anhang: Tabellen zur Überlieferung norischer und oberpannonischer Inschriften 376
- Einleitende Bemerkungen und Hinweise zur Benützung 376
- Tab. 12.1: Inschriften bei Paolo Santonino, Cod. Vat. Lat. 3795 379
- Tab. 12.2: Inschriften, die von Augustinus Tyfernus und vom sogenannten Antiquus Austriacus überliefert werden 380
- Tab. 12.3: Im CVP 3255* und CP XIII G 14 enthaltene Inschriften 386
- Tab. 12.4: Inschriften in den Codices von Augustinus Tyfernus im Vergleich mit dem CP XIII G 14 395
- Tab. 12.5: Inschriften-Erstbelege bei „Antiquus Austriacus“, Augustinus Tyfernus und im CP XIII G 14 415
- Tab. 12.6: Inschriften im 4° Cod. H 26 der SuStBA („Picturae“) im Vergleich mit dem CP XIII G 14 425
- Tab. 12.7: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 23 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 427
- Tab. 12.8: Inschriften in Peutingers 2° Cod. H 24 im Vergleich mit dem CP XIII G 14 428
- Tab. 12.9: Inschriften in Cholers CLM 394 im Vergleich mit Peutingers 2° Cod. H 24 und CP XIII G 14 437
- Tab. 12.10: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit Augustinus Tyfernus und Peutingers 2° Cod. H 24 443
- Tab. 12.11: Inschriften bei Apianus/Amantius im Vergleich mit dem CP XIII G 14 475
- Tab. 12.12: „Antiquus-Austriacus-Inschriften“ bei Peutinger, Choler, CP XIII G 14/Fuchsmagen und Apianus/Amantius 490
- Abkürzungs- und Siglenverzeichnis 503
- Quellen- und Literaturverzeichnis 508
- Abbildungsnachweis 539
- Indices 542
- Inschriftenindex 542
- Orts- und Personenindex 548