Seite - 363 - in August Wilhelm Ambros - Musikaufsätze und Rezessionen 1872-1876

363 Jänner 1873 5 10 15 Beethoven’s Neunter Symphonie unter Richard Wagner in Bayreuth (22.  Mai 1872), Leipzig 1872. Wagner hat die Neunte aus Anlass der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses diri- giert. ◼ 62 L.  Nohl] Ludwig Nohl (1831–1885), dt. Musikschriftsteller, Anhänger Wagners. ◼ 66–74 Alles ist weit überboten … „und nennt es Freude“.] Rudolf von Keudell, Bergan! Novel- lensammlung, 2  Bde., Dresden/Leipzig 1848. Die von Ambros frei zitierte Geschichte ist enthal- ten in der Novelle „Aus einem Brief von Dresden nach Stuttgart“, Bd.  2, S.  218–224. ◼ 75f. „sie toben, … nennen’s Gesang“.] Goethe, Faust  1, 947f. ◼ 76f. Lichtenberg … zu errichten;] Georg Christoph Lichtenberg, „Bedlam für Meinungen und Erfindungen“, in: Goettinger Taschen Ca- lender. Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen (1792), S.  128–136. ◼ 78f. Waldaus Nachweis, … des Malers ist] Max Waldau (1825–1855), dt. Schriftsteller; Zitat nicht ermittelt. ◼ 82 vom Jahre 1817 bis zum Jahre 1823] Erste Skizzen stammen bereits aus dem Jahr 1815. Die eigentliche Arbeit an der Symphonie erfolgte zwischen Februar und Oktober 1823, fertiggestellt wurde sie im Februar 1824. ◼ 86f. Nach Schindlers Versicherung] Schindler, Biographie von Ludwig van Beethoven, S.  189f. Skizzen zur zehnten Symphonie veröffentlichte Schindler in: Musikalisch- kritisches Repertorium aller neuen Erscheinungen im Gebiete der Tonkunst 1 (1844), Heft  1, S.  1–5. ◼ 98f. „Menschheit … packt“] Freizitat aus: Goethe, Faust  1, 4406. ◼ 108 „den süßen Frieden der Seligen“.] → Erl. zur Z. 51f. (darin S.  196). ◼ 120f. Wenn Richard Wagner … „Nicht doch!“] Original: „Aber ach!“, in: Bericht über die Aufführung der neunten Symphonie von Beethoven im Jahre 1846 in Dresden (aus meinen Lebenserinnerungen ausgezogen) nebst Programm dazu, in: Wagner, GSD, Bd.  2, S.  67–84, hier S.  80. Wagner kommentiert die Neunte Sympho- nie anhand von Versen aus Goethes Faust. 93. WA 1873, Nr. 5, 8. Jänner Z. 41–81, 83–163 aufgenommen in: „Halbopern und Halboratorien.“, Bunte Blätter  II, S.  160–166 Feuilleton. Musikalische Revue. (Zweites Gesellschaftsconcert.) Von A. W. Ambros. Das zweite Gesellschaftsconcert brachte uns einen werthen Gast – Ferdinand Hiller, der uns seine Ouverture zu Schillers „Demetrius“ vorführen sollte, und wollte, statt dessen aber, da die Musikalien nicht zu rechter Zeit eintrafen, seine Concert-Ouverture in D-moll dirigirte, ein lebhaftes, wirksames Werk. Wir hat- ten, während das Opus im muntersten Sechsachtler an uns vorübertanzte, unsere Gedanken: warum liegt denn Hillers Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems“ – sicher eine der schönsten Blüthen der goldenen Mendelssohn-Zeit – so ganz in Vergessenheit? Neue, ausgezeichnete Oratorien sind doch wahrlich nicht so dicht gesäet, und das ist eines der ausgezeichnetsten. Man suche mit der kritisch-ästhe- tischen Diogenes-Laterne herum und antworte dann, ob man in der neuen Musikliteratur Vieles von gleichem Werthe gefunden haben wird, wie Chamitals „Opfergesang“, wie das rührende Duo „O, wär mein Haupt eine Thränenquelle“,