Seite - 436 - in August Wilhelm Ambros - Musikaufsätze und Rezessionen 1872-1876

436 April 1873 5 10 15 20 25 S.  21. ◼ 47f. „die Musik sei unfähig, das Böse auszudrücken“] „Die Musik hat etwas Heiliges, sie kann nichts als das Gute malen, verschieden von andern Künsten.“ Titan, in: Jean Paul, SW, Abt.  1, Bd.  3, S.  216. ◼ 69 „Faust … versunken“] Freizitat aus: Nikolaus Lenau, „Faust. Ein Gedicht“. ◼ 80 „Liederkreis“ Beethovens.] An die ferne Geliebte op.  98. ◼ 85 W.  R. Griepenkerl thut] → Nr.  92/Erl. zur Z. 51f. (darin S.  77ff.). ◼ 90f. „seinen verkehrten Meropsflug zum Himmel fliegt“] Jean Paul vergleicht den Humor, den er als das „umgekehrt Erhabene“ defi- niert, mit dem Vogel Merops, der, „auf dem Kopfe tanzend“, doch in den Himmel auffliegt. Vorschule der Ästhetik, in: Jean Paul, SW, Abt.  1, Bd.  5, S.  129. ◼ 108 Prospero] → Nr.  72/Erl. zur Z. 169. ◼ 116f. „der Humor liebt den leersten Ausgang“.] → Erl. zur Z. 90f. ◼ 117f. Lenz, … „Waffentanz!“] → Nr.  75/Erl. zur Z. 20 (darin S.  40). ◼ 125 eine eingehendere Charakte- ristik … geben zu können.] Wilhelmj wirkte noch in einem Konzert am 7.  April 1873 an der Hofoper mit; Ambros hat dazu allerdings keine Rezension mehr geschrieben. 109. WA 1873, Nr. 78, 4. April Feuilleton. Musikgeschichte. Geschichte der Musik in Mähren und Oesterr.-Schlesien, mit Rücksicht auf die allgemeine böhmische und österreichische Musikgeschichte. Von Christian Ritter d’Elvert. Brünn 1873, in Commission der Buchhandlung von Karl Winniker. (Bildet den 5.  Band der Beiträge zur Culturgeschichte Mährens und den 21.  Band der Schriften der historischen Section). A. Ein starker Octavband (252 Seiten Lexikondruck), nur oder doch vorzüglich der mährischen Musikgeschichte gewidmet, kann schon durch sein Volumen über- raschen. Was in aller Welt, fragt man, kann in dem Ländchen, dessen Ackerbau, Industrie u. s. w. es allerdings zu einem höchst gesegneten machen, für die Ent- wicklung der Tonkunst so Großes geschehen sein? Findet doch die große, allge- meine Musikgeschichte kaum eine andere Gelegenheit, Mähren zu nennen, als höchstens, daß es die Grenze des ostwärts dringenden Meistergesanges bezeichnet habe. Schlägt man das Buch auf, so löst sich das Räthsel. Der Herr Verfasser nimmt neben Mähren und seinem kleinen schlesischen Anhang musikgeschichtlich gleich den ganzen übrigen Weltrest mit und hat stren- ge genommen ein Compendium der allgemeinen Musikgeschichte geliefert, in welchem schließlich das Einzelne nur immer auf Mähren pointirt wird. Will uns das Buch z. B. die Geschichte der Oper in Brünn erzählen und wie 1728 die italie- nische Opernmusik dort Eingang fand, oder aber die Geschichte der Theater in – Znaim und in Iglau, so geht es bis zum Jahre 1600 zurück, citirt die Schatten des Giovanni Bardi Grafen von Vernio und seiner platonisirenden Florentiner Genos- sen, der Musiker Peri und Caccini, und erzählt uns Dinge, die wir aus Winterfeld und Kiesewetter längst wissen, wobei uns (S.  184) überdies auffällt, daß es bei Nennung der Quellen die vortrefflichen Arbeiten beider Gelehrten nicht, wohl aber Fincks miserable „Geschichte der Oper“ und Brendels und Schillings eben so