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Salve terra! (o.D.)
In der Burg Wallsee nahe dem damals noch vorhandenen Donausee lebte dereinst ein Edelmann mit seiner
Gemahlin Gertrud. Sie unternahmen gerne und oft Kahnfahrten auf dem See. Eines Tages geriet Gertrud, die
allein mit dem Förgen unterwegs war, in einen Sturm, wobei sie die Orientierung verloren. Die Burgherrin rief in
ihrer Not die Gottesmutter um Hilfe an und tatsächlich wurden sie bald einer Insel gewahr. Als Gertrud dort an
Land stieg, rief sie dankbar und erleichtert aus „Salve terra !“
Der See verschwand, aber die Stelle, an der sich einst die Insel befunden hatte, behielt den Namen Salvater.
EH Franz Salvator erwähnte einen Hof zu Salveterra (Salveder, in der Pfarre Stefanshart), welcher laut Wallseer
Urbar noch im 15. Jahrhundert zur Herrschaft Wallsee diente.
Die Entstehung des Donau-Strudels/-Wirbels und des Haussteines (o.D.) 2918
Hinweis: In frühen Zeiten, als die Landwege noch in gar schlechtem Zustand und zudem gefährlich waren,
dienten die FlĂĽsse bevorzugt als Hauptverkehrswege. Gefahren ergaben sich dabei vor allem im Bereich des
Strudels in der Donau, im sogenannten Strudengau. Zahlreiche Zillen kenterten, wobei Menschen ihr Leben
verloren oder schwer verletzt wurden. Daher grĂĽndete die geborene Sunelburgerin, Beatrix vClam, in Pahin, dem
heutigen St. Nikola, ein Spital, 2919
in welchem die Verletzten gepflegt werden konnten (s.o. Sunelburg x). 2920
Viele fanden im dortigen Friedhof ihre letzte Ruhestätte.
Ăśber die Entstehung des Strudels und Wirbels
der Donau bildete sich folgende Sage heraus:
Dem Teufel waren die Schiffe und ihre
Passagiere ein Dorn im Auge und so beschloss
er, nächtens quer durch die Donau eine
Steinmauer aufzuhäufen, welche die Schiffe
behindern und zum Kentern bringen sollte.
Er hatte dafĂĽr eine ganze Nacht Zeit. So
schleppte er groĂźe Felsbrocken heran, warf
sie in den Fluss und fĂĽgte sie zusammen; der
Bau war nahezu vollendet, als der Hahn krähte,
was bedeutete, dass er seine Arbeit beenden
musste. Sein Werk blieb somit unvollständig.
Wutentbrannt schleuderte er den groĂźen
Felsblock, den er soeben der Mauer zufĂĽgen
hatte wollen, planlos in den Fluss. Dadurch
sollen der „Hausstein“ und der Wirbel dabei
entstanden sein. Auf dem Felsenriff nahe dem
Wirbel in der Donau wurde dann die Feste
Hausstein errichtet.
Kupferstich Strudel; G.M. Vischer, Topographie OĂ–, 1674,
OĂ–LMBibl (VE: Dir. Dr. Peter Assmann)
2918
Schautafel Pfarrkirche St. Nikola/Donau. Jakob Maria Mag., PI 11. Jänner und 6. März 2014. Vgl
Neweklowsky, Schiffahrt, Bd 1, 368, 370 (Hainzl, PA). Ebd., 349ff: Struden und Wirbel sind vielfach beschrieben
worden, so ua vom bayr. Geschichtsschreiber Aventinus (Johannes Turmair, 1477>1534: Zaisberger Friederike,
Aventin und Salzburg, ein Werkbericht. In: Stiftung Aventinum 2007>2011, Heft 22/26, Abensberg, 2011; S.5),
scheinen im Legationsreisebericht des Kardinals Heinrich Caetano (1550>1599) auf, beim Topographen
Matthäus Merian (1649), beim Topographen Ignaz Gielge, bei Benedikt Pillwein, Jules Verne („Der Pilot auf der
Donau“, 94), Adalbert Stifter (Witikos Fahrt auf der Donau).
2919
Das damalige „Spital“ ist nicht mit unserem heutigen Begriff Krankenhaus zu interpretieren, sondern die
Institution diente der UnterstĂĽtzung bedĂĽrftiger, armer, kranker, verwundeter, verfolgter und fremder, im
vorliegenden Fall speziell schiffbrĂĽchiger Personen, zumal das mittelalterliche Versorgungswesen nicht wie unser
heutiges ausgeprägt war. Getragen wurden die Spitäler von Stiftungen. Rehberger, PI 9. März 2013. Vgl
Brandl/Grassnigg, Steyregg, 123. Haltrich, Klöster, 127.
2920
Pfarrchronik St. Nikola/Donau: „Die Schwägerin Ottos vMachland. Die Edle Frau Beatrix vClam, Gemahlin
Walchuns vMachland, hat 1141 die St. Nikolauskirche zur Spitalskirche bestimmt und in deren Nähe im selben
Jahr ein Spital für die im Strudel und Wirbel Verunglückten erbaut“.
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Adelsgeschlechter Hagen
- Title
- Adelsgeschlechter Hagen
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Austria-Forum
- Location
- Linz
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Oberösterreich, Linz
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Die Herren Sunelburg und ihr Wappen 7
- Die Stammburg der Herren Sunelburg 16
- Stammtafel der Edlen Sunelburg 21
- Das Auftreten der Sunelburger in Urkunden 22
- Hohold (Irmingard PĂĽrten) 22
- Reginhard privignus 26
- Reginhard (I.) 28
- Walchun Sunelburg-Lungau 29
- Reginhard (II.) 30
- Elisabeth 31
- Beatrix 32
- Konrad (Benedicta von Haunsperg ) 37
- Beiträge zu mit den Edlen Sunelburg versippten Adelsgeschlechtern, den Sta 45
- Grafen Dornberg x - Lungau 46
- Dietmar I. (Irmingard vPĂĽrten ) 47
- Wolfram I. 49
- Hugo 49
- Dietmar II. 50
- Wolfram III. 54
- Edelfreien vAmerang - Schleunz 59
- Pabo 64
- Pabo I. Amerang-Schleunz (Elisabeth Sunelburg ) 65
- Pabo II. vAmerang-Schleunz (Anzbach, Elisabeth Waxenberg ) 68
- Otto I. Schleunz (Kunigunde Lengenbach/Velburg-Clam, Kunigunde Mern/Mähren)….………… 74
- Hochfreien Perg/Machland / Clam 83
- Walchun III. Machland-Lungau 85
- Hartlieb 87
- Otto II. (Kloster Erla ) 88
- Walchun IV. (Beatrix Sunelburg ) 94
- Grafen Bergtheim/Velburg -Clam 98
- Hermann (Adelheid Machland-Clam) 99
- Otto (Elisabeth Schleunz) 102
- Ulrich (Kunigunde Lengenbach) 105
- Stammtafel der Hochfreien Haunsperg 108
- Hochfreie Haunsperg 109
- Besitzungen der Hochfreien Haunsperg 114
- Linz/Donau -Haunsperger 119
- Meginhard I. 131
- Friedrich I. 132
- Benedicta (Schönhering , Sunelburg , Wilhering ) 134
- Luitgard (Erchenbert Moosbach ) 134
- Gottschalk I. (Otilia Wilhering) 138
- Friedrich III. de Lincz 140
- Ulrich I. (Adelheid von Au) 141
- Gottschalk II. 145
- Hinweise auf Elisabeth und Adelheid Haunsperg 152
- Stammtafel der Schönhering-Plankenberg 154
- Edlen Schönhering - Plankenberg 155
- Pernhart I. 160
- Engelbert I. Schönhering (Benedicta Haunsperg ) 162
- Engelbert II. Schönhering-Plankenberg (Kunigunde) 166
- Verbindung mit den Herrn Rosenberg/Witigonen (Witigo) 176
- Stammtafel der Rosenberg 176