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Das Konzept des safe space kann ein Prinzip für den Umgang mit Verschiedenheit,
unter anderem mit religiöser Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen sein und
kann zu einer Atmosphäre beitragen, in der Differenz thematisiert wird, ohne einander
zu verletzen.
„The concept of ‚safe space‘ is a guiding principle for intercultural activities in the
classroom. It can create an atmosphere where differences can be expressed without
hurting ‚the Other‘. It means to provide space for equal participation, to foster self-
expression, for sharing stories and for mediating conflicts.“743
Bildungseinrichtungen können Orte, safe spaces, sein, in denen über Religionen
gelernt und diese thematisiert werden können.
„The school is a potentially ‚safe place‘ where respectful and intelligent dialogue about
religious and worldview issues can be learned and experienced. […] The whole school
culture needs to be modified through the co-operation of staff, pupils, and parents in
order to define and justify ideals of mutual understanding and respect and to plan ways
of approaching them.“744
Organisationen kommt die wegweisende Verantwortung zu, gemeinsam mit allen
Beteiligten Respekt für Diversität einzuüben. „Das gesellschaftlich wertvolle Gut,
das Schulen und andere pädagogische Einrichtungen aus eigener Machtbefugnis und
eigenen Ressourcen zu verteilen haben, heißt ‚intersubjektive Anerkennung‘ jeder ein-
zelnen Person in ihrer je einmaligen Lebenslage.“745 In Organisationen wie Schulen
oder elementaren Bildungseinrichtungen können Kinder ermutigt werden, einander zu
begegnen, voneinander zu lernen und Solidarität, Respekt für Diversität und demokra-
tische Fähigkeiten einzuüben.
„[The school] may be one of the most important institutions we have to help us build
a democratic conversation about the future. A physical, local school where community
members are encouraged to encounter each other and learn from each other is one of
the last public spaces in which we can begin to build the intergenerational solidarity,
respect for diversity and democratic capability needed to ensure fairness in the context
of sociotechnical change. Moreover, the public educational institution may be the only
resource we have to counter the inequalities and injustice of the informal learning
landscape outside school.“746
743 Ebd.
744 Schihalejev, Olga (2014): Contextuality of young people’s attitudes and its implication for
research on religion: a response to Julia Ipgrave. In: Arweck, Elisabeth/Jackson, Robert:
Religion, Education and Society, 27–30, 29.
745 Prengel, Annedore (2006): Pädagogik der Vielfalt, 61.
746 Facer, Keri (2011): Learning Futures. Education, technology and social change. London:
Routledge, 28.
Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Title
- Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten
- Subtitle
- Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft
- Author
- Helena Stockinger
- Publisher
- Waxmann Verlag GmbH
- Location
- Münster
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-8648-5
- Size
- 16.5 x 23.5 cm
- Pages
- 280
- Category
- Geisteswissenschaften
Table of contents
- Einleitung 11
- Teil I: Theoretische Grundlagen und Begriffsklärungen 12
- 1. Praktisch-theologische Herangehensweise 12
- 2. Ausgangslage der Forschung 14
- 3. Das Recht der Kinder auf Differenz 16
- 4. Chancen und Herausforderungen der Religionspädagogik 17
- 5. Religiöse Differenz in elementaren Bildungseinrichtungen 18
- 6. Begriffliche Klärungen 20
- Teil II: Forschungsstand 41
- 1. Forschungsergebnisse zum Umgang mit religiöser Differenz 41
- 1.1 Ausgewählte Studien mit Kindern im Grundschulalter 42
- 1.2 Empirische Studien mit Kindern in der Elementarpädagogik 46
- 1.2.1 Eva Hoffmann: Interreligiöses Lernen im Kindergarten? 46
- 1.2.2 Friedrich Schweitzer, Albert Biesinger, Anke Edelbrock: Tübinger Projekte 48
- 1.2.3 David Elkind: Erforschung der Glaubensentwicklung 52
- 1.2.4 Ina ter Avest: Erfahrungen im Umgang mit dem Anderen 53
- 1.2.5 Daniel Bar-Tal: Konzept eines „Arabers“ in Israel 54
- 1.2.6 Paul Connolly et al.: Einstellung gegenüber Gruppen in Nordirland 55
- 1.3 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 58
- 2. Forschungsfrage 60
- 3. Anliegen der Studie 60
- 4. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse 62
- 5. Möglichkeiten und Grenzen der Kindheitsforschung 67
- Teil III: Methodologische Zugänge der Studie 81
- 1. Qualitativ-empirische Forschung 81
- 2. Ethnographischer Zugang 89
- 3. Grounded Theory 90
- 4. Thematisches Kodieren nach Uwe Flick 94
- 5. Begründung der Forschungszugänge 96
- 6. Überblick über die angewendeten Methoden 98
- Teil IV: Untersuchungsdesign und durchführung 108
- 1. Angewendete Methoden bei der Untersuchung 108
- 2. Auswahl der Kindergärten 114
- 3. Untersuchungsdurchführung 117
- 4. Reflexion der Untersuchungsdurchführung 121
- Teil V: Auswertung 124
- 1. Hinweise zur Auswertung in der vorliegenden Studie 124
- 2. Darstellung der Kindergärten 125
- 3. Kurze Fallbeschreibungen 133
- 4. Datenauswertung 149
- Teil VI: Diskussion 183
- 1. Der Kindergarten als Organisation 183
- 2. Plädoyer: Entwicklung einer Kultur der Anerkennung religiöser Differenz 194
- 3. Rückblick – Ausblick 244
- Literatur 247
- Tabellen und Abbildungsverzeichnis 276
- Anhang 277
- Abstract 279