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Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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österreichisches Standarddeutsch gibt, gab es unter denjenigen SchülerInnen, die mit einer anderen Muttersprache als Deutsch aufgewachsen sind: nur 55,2 % dieser Gruppe stimmten der Frage zu, 26,8 % gaben an, es nicht zu wissen. Die größte Zustimmung kam mit 64,8 % aus der Gruppe der SchülerInnen, die mit Deutsch und einer anderen Sprache aufgewachsen waren. bb. 38 bb. 39 24 16,6 12,1 7,8 0 10 20 30 40 Ja Nein Weiß nicht LehrerInnen 66,5 58,2 59,6 41,3 47,6 0 10 20 30 40 50 60 70 Ost Südost Mitte Tirol Vorarlberg Ja, es gibt ein österreichisches Standarddeutsch (nach Region; SchülerInnen) (in %) Abb.  38: Ja, es gibt ein österreichisches Standarddeutsch (nach Bundesländern; SchülerInnen) (in %) In der Literatur findet sich die Behauptung, dass man aufgrund von großen sprach- lichen Unterschieden zwischen Ostösterreich und Westösterreich nicht von einem österreichischen Deutsch sprechen könne bzw. dass der österreichische Standard der „Sprachwirklichkeit und Sprachidentität der Westösterreicher keinesfalls gerecht“ werde (Putz 20022, 52). Daher wurde in unserer Untersuchung explizit danach gefragt. Obwohl etwas mehr als die Hälfte der Befragten der Ansicht war, dass es auf der mündlichen Ebene in der Standardsprache starke oder sehr starke Unter- schiede zwischen Ost- und Westösterreich gibt, wurde die Behauptung „Innerhalb Österreichs gibt es zu große regionale sprachliche Unterschiede (z. B. zwischen Ost- und Westösterreich), als dass es ein eigenes österreichisches Standarddeutsch geben kann“ von 81,6 % der LehrerInnen und von 57,4 % der SchülerInnen abgelehnt. D. h.: Die häufig geäußerte Behauptung, man könne wegen zu großer regionaler Unterschiede nicht von einem österreichischen Standarddeutsch sprechen, findet keine Bestätigung in unserem Sample, v. a. nicht unter LehrerInnen. Österreichische LehrerInnen konzeptualisieren die deutsche Sprache mehrheitlich als plurizentrisch. Die regionale Plurizentrik/Pluriarealität steht an zweiter Stelle. 2 In dem relativ polemischen Text von Putz findet sich als Zwischenüberschrift „Michael Ebners Wie sagt man in Österreich?“ (67). Dass in einer peer reviewten Zeitschrift ein derartiger Fehler durchgeht, ist doch erstaunlich. Denn der Doyen der österreichischen Lexiko graphie heißt natürlich Jakob Ebner. Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich  | 139
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Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Title
Österreichisches Deutsch macht Schule
Subtitle
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Authors
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
266
Keywords
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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