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Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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Also ich stimm dem schon: teilweise zu, weil ichs einfach so seh, dass sich die Deutschen einfach mehr an das Geschriebene halten, für mich hörts sich halt so an. Und was die F1 schon gesagt hat, dass die Österreicher einfach so daherreden und nicht wirklich auf die Grammatik oder so etwas achten  … da hab ich halt bei den Deutschen schon mehr das Gefühl, dass sie mehr  – ähm  – wirklich nach der Schrift so reden.3 In der Gruppendiskussion der LehrerInnen wurde das Ergebnis der Fragebogen- erhebung, wonach für nur knapp 45 % der LehrerInnen das deutsche Deutsch nicht korrekter als das österreichische Deutsch ist, ausführlich diskutiert. Die Diskussion drehte sich primär um Erklärungsversuche dafür, warum das österreichische Deutsch von vielen DeutschlehrerInnen und SchülerInnen als nicht gleichwertig wahrgenommen wird. Durchgängig wurden ein „geringes Selbstbewusstsein“, ein „Minderwertigkeitskomplex“, „a gewisse Unterwürfigkeit“ (F2) und mangelndes Nationalbewusstsein auf österreichischer Seite diagnostiziert. Unterm Strich konnten anhand der gesammelten Bemerkungen Phänomene der Asymmetrie zwischen der A- und D-Varietät festgestellt werden: „die (die Sprech- erInnen des deutschen Deutsch) ham/ glauben sie ham das nicht nötig; wo wir weniger ah Selbstbewusstsein haben“, wie eine Lehrerin (F8) meinte. Um ein möglichst differenziertes Bild der vorhandenen Spracheinstellungen zu erhalten, wurden sowohl die SchülerInnen als auch die LehrerInnen danach gefragt, ob es ihrer Meinung nach ein besonders gutes Deutsch gebe und wo dieses zu finden sei. Hier ergaben sich signifikante Unterschiede (p = 0,018): Während 32,1 % der SchülerInnen der Meinung waren, dass es ein besonders gutes Deutsch gibt, war das nur bei 22,7 % der Lehrpersonen der Fall. bb.46 bb. 47 1,2 14,9 39,8 44,1 6,9 26,4 34,8 31,9 0 10 20 30 40 50 sehr stark stark wenig gar nicht Deutsche Deutsch korrekter? LehrerInnen/SchülerInnen (in %) % LehrerInnen % SchülerInnen 32,1 22,7 67,9 77,3 0 20 40 60 80 100 SchülerInnen LehrerInnen Gibt es Ihrer Meinung nach ein besonders gutes Deutsch? (in %) ja nein Abb.  46: Gibt es Ihrer Meinung nach ein besonders gutes Deutsch? (in %) 3 Kursivsetzungen dienen als Hervorhebung und verweisen auf im Textteil erwähnte inhalt- liche Argumente. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR |  Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen148
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Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Title
Österreichisches Deutsch macht Schule
Subtitle
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Authors
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
266
Keywords
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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