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16 KAPITEL1. VORFAHREN
Zum1.4.1923trateroffizielldenDienstalsHilfslehrer (inderBes.Gr.A4b,Grundgehalt
14.705, Mark)19anderVolksschule inGeorgensgmündan,20woervorallemMittelklassen
unterrichtete.21 Zum1.7.1925 bekam er dort eine feste Stelle als beamteter Lehrer (A4b,
2.310, ) undblieb in dieserPosition bis zurVersetzung zum1.12.1927 (andieThusnelda
Schule inNürnberg-Mögeldorf).Erwar immereinengagierterLehrer,derdiesenBerufals
einegesellschaftlichrelevanteAufgabebegriff.DeshalbtratergleichamBeginnseinesVor-
bereitungsdienstes am1.9.1919 indenBayerischenLehrerverband(BLV)22 einundwirkte
dortwährend seines gesamtenBerufslebens inverschiedenenFunktionen, nicht zuletzt als
engagierter Redner in Sachen Pädagogik und Verbandsorganisation mit. Insbesondere
trat er in dessen damalige, 1908 gegründete Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Jungleh-
rer (ABJ) ein, in der Konzepte für die Erziehung der Kinder zumündigen Demokraten
in der neugegründetenWeimarer Republik erarbeitet und ausgetauscht wurden. Bereits
1922 wurde er zumVorsitzenden inMittelfranken und 1927 zum 2. Landesvorsitzenden
der ABJ gewählt. Im Rahmen dieser Tätigkeit nahm er an Kursen zur Weiterbildung
teil, veranstaltete und leitete selbst eine Reihe von pädagogischen Tagungen und Frei-
zeiten imRahmen der Fortbildungsarbeit für die Junglehrerschaft .23 Ich beteiligte mich
an der von Nbg. ausgehenden Gründung der Schullandheimbewegung in Bayern und an
denAufbauarbeiten des Schullandheimes auf derWülzburg , stellt er selbst fest.24Zudem
fungierte er innerhalb desGeschäftsführendenAusschusses derABJ auch alsMitheraus-
geber der Deutschen Junglehrer-Zeitung .Wie schon vorher als Soldat führte auch diese
ehrenamtliche Tätigkeit zu einem für die damalige Zeit eher ungewöhnlich hohen Maß
anReisetätigkeit.25 ImAlbumfinden sichdazuAnsichtenbzw.PostkartenvonMünchen,
19Wen der hohe Betrag des Jahresgehalts von damals möglicherweise überrascht, der sei daran erin-
nert, daß 1923 ein Jahr galoppierender Hyperinflation war. Lt. https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
kostete am6.8.23 einFrühstücksei 923Mark (auchPapiermarkgenannt), dreiWochen später am27.8.23
bereits 177.500Mark, also das fast 200-fache, usw. Siehe dazu auchhttps://de.wikipedia.org/wiki/Deut-
sche_Inflation_1914_bis_1923.
20Berghofer, aaO, spricht fälschlicherweise vom 20-jährigenBibel , der damals jedochkurz vorVollen-
dung des 23. Lebensjahres stand.
21Im FAHB1 ist zur S.27 ein Blatt mit der Aufnahme einer Klasse der Jahrgangsstufe 1916mit ihm
als Lehrer eingelegt, das entsprechenddemAlter der Schüler|innen etwa 1925 aufgenommen sein könnte.
22HeuteBayerischer Lehrer- undLehrerinnenVerband (BLLV).
23EinBeispiel ist der inBayreuth vom2. 4.8.1926 durchgeführteKurs fürwissenschaftliche Schulpoli-
tik.
24Lebenslauf vom18.5.1956, Personalakt S.126f, aaO. Fußnote 6.
Erbezieht sichhierbeiua.aufdie1928vomNürnbergerLehrerverein (NLV)erfolgteGründungdesSchul-
landheimwerkes (http://www.bllv.de/Geschichte.6909.0.html, Zugriff 27.8.2015). Bilder von der Wülz-
burg und von Schullandheimaufenthalten dort finden sich unter FAHB1, S.8, 52f. Die Eröffnung der
Wülzburg als erstem Schullandheim in Bayern fand am 20.6.1929 statt, https://de.wikipedia.org/wiki-
/Wülzburg, Zugriff 6.7.2015.
25EinBeispiel ist dieTeilnahme amPädagogischenKongreß inWiesbaden 6. 7.10.1930.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427