Seite - 35 - in Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Bild der Seite - 35 -
Text der Seite - 35 -
35
vonseiten der Bildungspolitik, von dem gesamten Schulsystem und großteils in
der Lehrer/innenbildung auf jeden Fall ein Bekenntnis zu historischem Denken
(fachspezifische Kompetenzorientierung ist normativ vorgegeben). Nach vielen
Anstrengungen zur Durchsetzung des domänenspezifischen Kompetenzmodells
in Österreich mittels Aus- und Fortbildung stellt sich allerdings die Frage, wie
die Reform bei Lehrpersonen angekommen ist und wie es um das Verständnis
des Lehrplanes und der fachspezifischen Kompetenzen bestellt ist. Kühberger
berichtet – ohne dies empirisch zu belegen –, dass Lehrpersonen auch im Ge-
schichtsunterricht im Zusammenhang mit Kompetenzen oft auf allgemeinere
Konzepte der Pädagogik rekurrieren und führt explizit die bekannten „Klippert-
Methoden“ an.77 Ihre Methodenpraxis würden sie indes weniger durch den ge-
schichtsdidaktischen Diskurs zu Kompetenzorientierung inspirieren lassen.
Kann dieser Befund empirisch bestätigt werden?
In diesem Buch werden die Ergebnisse des CAOHT/EBAHT-Projektes
innerhalb der Kategorie der kontextbezogenen Überzeugungen von Geschichts-
lehrpersonen präsentiert. In der folgenden Gliederung werden die zu erforschen-
den Konstrukte fett hervorgehoben und damit wird noch einmal explizit verdeut-
licht, worauf sich die in diesem Buch referierte Forschung bezieht. In Klammern
werden Publikationen angeführt, in denen Forschungen des CAOHT/
EBAHT-
Teams besprochen werden, die sich auf andere Aspekte der berufsbezogenen
Überzeugungen beziehen.
Berufsbezogene Überzeugungen österreichischer Lehrpersonen
1. Epistemologische Überzeugungen
a) Überzeugungen zu Geschichte
b) Philosophie des Faches (Bernhard 2017b; Bernhard 2021)
c) Überzeugungen zum Lehren und Lernen von Geschichte (Kipman/Kühberger 2019.
d) Überzeugungen zu Lernmedien (Bernhard 2019c; Kipman/Kühberger 2019. 2. Perso-
nenbezogene Überzeugungen
a) Überzeugungen zur Rolle von Geschichtslehrpersonen
b) Überzeugungen zur Geschichtsdidaktik und Ausbildung von Geschichtslehrpersonen
(Kipman/Kühberger 2019)
3. Kontextbezogene Überzeugungen
a) Überzeugungen über den Lehrplan Geschichte
b) Überzeugungen über aktuelle bildungspolitische Strömungen, die das Fach Geschich-
te betreffen
77 Vgl. Kühberger 2015, S.
17; Klippert, Heinz (2010): Methoden-Training: Übungsbaustei-
ne für den Unterricht. Weinheim/Basel: Beltz.
zurück zum
Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277