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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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37 Geschichtsunterricht eher allgemeinpädagogisch und weniger fachspezifisch ge- dacht wird.79 Wie sich dies im Zusammenhang mit österreichischen Lehrperso- nen und deren Verständnis von Kompetenzen im Geschichtsunterricht darstellt, wird in einem ersten Schritt untersucht werden. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Aspekt von Überzeugungen zu Kompetenzorientierung ist, wie schon dargelegt, dass diese generell innerhalb des Kontexts Schule und Schulsystem als Ganzes untersucht werden müssen. Nicht nur im Unterrichtsfach Geschichte wurde Kompetenzorientierung einge- führt, sondern das gesamte Schulsystem wurde umgestellt. Dabei handelt es sich um eine Reform, die innerhalb von relativ kurzer Zeit von oben und von außen an die Schule und an die Lehrpersonen herangetragen wurde.80 Dieser weitere bildungspolitische Kontext und die nicht fachspezifischen Diskurse innerhalb der im Zusammenhang mit der Einführung von Kompetenzorientierung ent- standenen „Diskursarena“ werden aller Wahrscheinlichkeit nach das Denken über historische Kompetenzorientierung beeinflussen, obwohl sie mit dem his- torischen Denken an sich nichts zu tun haben. Einstellungen von Lehrpersonen hinsichtlich der fachspezifischen Kompetenzorientierung (Forschungsfrage 4) müssen in diesem Kontext, der möglicherweise bestimmte Überzeugungen her- vorgebracht hat, interpretiert werden. Die von Reusser/Pauli aufgeworfenen Fra- gestellungen, wie einzelschulische und gesellschaftliche Kontexte der Tätigkei- ten der Lehrperson oder das Ansehen der Lehrperson in der Gesellschaft, spielen hierbei eine Rolle. Wenn davon ausgegangen wird, dass unterschiedliche Konzeptionen aus verschiedenen Kontexten das Verständnis und die Einstellun- gen der Lehrpersonen zu Kompetenzorientierung beeinflussen, stellt sich die Frage, auf welche Weise Lehrpersonen ihr Kompetenzverständnis konstruieren und inwiefern der fachspezifisch kompetenzorientierte Lehrplan in diesem Zu- sammenhang den Bezugsrahmen darstellt (Forschungsfrage 3). Um die praktische Relevanz der Ergebnisse zu gewährleisten, ist auch die Frage zu stellen, was die Befunde der Studie für die Praxis der Aus- und Fortbil- dung von Lehrpersonen und für die Bildungspolitik bedeuten können (For- schungsfrage 4). Ein zentrales Ziel der Studie ist es in diesem Sinne, aufbauend Zülsdorf-Kersting, Meik (Hg.): Was heißt guter Geschichtsunterricht? Perspektiven im Vergleich. Schwalbach/Ts.: Wochenschau, S.  39 – 54, hier S.  52. 79 Vgl. Waldis, Monika/Nitsche, Martin/Marti, Philipp/Hodel, Jan/Wyss, Corinne (2014): Der Unterricht wird fachlich korrekt geleitet  – theoretische Grundlagen, Entwicklung der Instrumente und empirische Erkundungen zur videobasierten Unterrichtsreflexion ange- hender Geschichtslehrpersonen. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 13.1, S.  32 – 49. 80 Vgl. dazu Pichler 2016.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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