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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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52 Lehre in einer Weise verändern lassen würden, dass sich die professionelle Handlungskompetenz der Lehrpersonen erhöhen würde.145 In diesem Beitrag wird das geplante Vorgehen bei der Intervention geschildert. Sie präsentierte im Jahr 2013 einige diesbezügliche Ergebnisse zu der Frage, ob sich Überzeugun- gen und damit zusammenhängende „Skripts“ verändern lassen.146 In der Studie wurde untersucht, „ob und wie sich das studentische Unterrichtshandeln von ei- nem vorwiegend instruktionalen in ein stärker konstruktivistisches modifizieren lässt“147 und bezog sich damit auf die Überzeugungen zum Lernen von Ge- schichte. Davon ausgehend, dass Lehrkräfte von relativ stabilen Skripts148 im Sinne von mental gespeicherten Mustern, die situationsbezogen abgerufen wer- den und sich in Handlungsroutinen äußern, geprägt sind, würden Lehrpersonen besonders unter Druck oft anders handeln als beabsichtigt  – damit argumentiert Fenn ähnlich wie Virta.149 Fenn geht davon aus, dass Überzeugungen/subjekti- ve Theorien dem Bewusstsein relativ leicht zugänglich gemacht und verändert werden können, unbewusst vorliegende Skripts hingegen eine größere Stabilität aufweisen würden. Nach dem Hochschulstudium würden Studierende generell problemorientierte Formen des Unterrichts präferieren, „doch diese im tatsäch- lichen Unterrichtshandeln nur ansatzweise umsetzen können“150, was in der Li- teratur als „Eunuchenproblem“  – im Sinne von „wollen, aber nicht können“  – be- zeichnet wird. Als eine Ursache dafür sieht Fenn das Fehlen eines Angebotes konkreter Hilfe und Beispiele für die Umsetzung der Theorie in der univer sitären Lehre. Angehende Lehrkräfte fallen, da in der eigenen Schulzeit konstruktivis- tische Zugänge meist nicht praktiziert wurden, auf instruktionale Unterrichts- settings zurück. Vor diesem Hintergrund stellte Fenn die Frage, ob es gelingt, 145 Vgl. Fenn, Monika (2011): Modifikation subjektiver Theorien von Studierenden über Lehren und Lernen im Geschichtsunterricht. In: Hodel, Jan/Ziegler, Béatrice (Hg.): For- schungswerkstatt Geschichtsdidaktik 09. Beiträge zur Tagung „geschichtsdidaktik em- pirisch 09“. Bern: Hep, S.  83 – 92. 146 Vgl. Fenn, Monika (2013): Konstruktivistisches Geschichtsverständnis im Unterricht fördern. Studierende ändern ihr Lehrverhalten von einseitig instruktional in problem- orientiert. In: Hodel, Jan/Ziegler, Béatrice (Hg.): Forschungswerkstatt Geschichtsdidak- tik 09. Beiträge zur Tagung „geschichtsdidaktik empirisch 09“. Bern: Hep, S.  60 – 71. 147 Fenn 2013, S.  60. 148 Die Autorin referiert dabei auf Blömeke, die solche Skripts neben den subjektiven The- orien stehen sieht: Skripts seien in diesem Zusammenhang die Automatismen bzw. er- lernte Routinen. 149 Virta 2002; vgl. auch von Borries 2005. 150 Fenn 2013, S.  64.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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