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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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74 Form in die Praxis umgesetzt werden, wenn die berufsbezogenen Überzeugun- gen nicht mit den Innovationen kongruent sind.244 Für den ausbleibenden Er- folg von Weiterbildungsmaßnahmen werden änderungsresistente Überzeugungen verantwortlich gemacht. So gibt es auch eine große Anzahl an bildungswissen- schaftlichen Untersuchungen, die sich mit der Frage befassen, auf welche Weise sich Überzeugungen durch Aus- und Fortbildung in die gewünschte Richtung lenken lassen, was im Fall von Überzeugungen zum Lehren und Lernen eines bestimmten Faches meist konstruktivistische bzw. schülerorientierte Überzeu- gungen bedeutet  – hierbei spielt das Stichwort „conceptual change“ eine Rolle.245 Es wird angenommen, dass es verschiedene Kontextfaktoren und Merkmale von Lehrpersonen gibt, welche Veränderungen von Überzeugungen behindern wür- den  – beispielsweise ein geringes Fachwissen. Veränderungen in Überzeugungen im Anschluss an Fortbildungsmaßnahmen würden sich oft auf die Rhetorik, nicht jedoch auf das konkrete Handeln von Lehrpersonen auswirken. In einer geschichtsdidaktischen Untersuchung zeigte Fenn, dass eine praxiswirksame Modifikation von Überzeugungen zum Lehren von Geschichte durch eine spe- zielle Art von Videocoaching möglich ist.246 Auch Maggioni und VanSledright/ Reddy können Veränderungen von Überzeugungen zu Geschichte im Rahmen von Weiterbildung nachweisen, wenn auch diese Weiterbildung nicht immer den Effekt hatte, dass sich die Überzeugungen in die gewünschte Richtung entwi- ckelten.247 Generell sind in der Geschichtsdidaktik die Klagen darüber, dass konstruk- tivistische Zugänge kaum Einfluss auf den konkreten Unterricht zeitigen wür- den, häufig anzutreffen.248 Die Befunde der Geschichtsdidaktik über das Lehr- 244 Vgl. Reusser/Pauli 2014, S.  653. 245 Vgl. ebd., S.  654. 246 Vgl. Fenn 2013. 247 Vgl. Maggioni 2004; VanSledright/Reddy 2014. 248 Vgl. Evans 1990: Lehrpersonen sind inhaltsorientiert und unterrichten mit wenig ech- tem Gegenwartsbezug; von Borries 1995: Lehrpersonen ist in der Praxis die Stoffver- mittlung besonders wichtig; Seidenfuß 2003: Fachdidaktische Idealvorstellungen wer- den wenig umgesetzt; Messner/Buff 2007: Die Mehrzahl der Lehrpersonen ist „traditi- onell“; Yilmaz 2008: Lehrpersonen hätten naive epistemologische Vorstellungen; Brauch/ Bihrer 2011: Lehrpersonen haben ein faktuales Verständnis von Geschichtsunterricht; Schär, Bernhard/Sperisen, Vera (2011): Zum Eigensinn von Lehrpersonen im Umgang mit Lehrbüchern. Das Beispiel „Hinschauen und Nachfragen“. In: Hodel, Jan/Ziegler, Béatrice (Hg.): Forschungswerkstatt Geschichtsdidaktik 09. Beiträge zur Tagung geschichts didaktik empirisch 09. Bern: Hep, S.  124 – 134: stellen eine Reformresistenz von Lehrpersonen fest; Daumüller 2012; Daumüller, Markus (2013): Die berufsbiografische
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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