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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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80 thoden vorteilhaft schien. Wie oben bereits ausgeführt wurde, hat Pichler im Jahr 2016 in einer quantitativen Studie Einstellungen zu Kompetenzorientie- rung unter österreichischen Lehrpersonen erhoben und dann im Sinne einer Triangulation vertiefende Interviews mit einigen Lehrpersonen geführt. Die von ihm erforschten Lehrpersonen hat er als gegenüber der Kompetenzorientierung sehr aufgeschlossen identifiziert.273 Auch im Rahmen des CAOHT/EBAHT- Projektes wurde ein Fragebogen zu Kompetenzorientierung von einer großen Anzahl von Lehrpersonen ausgefüllt.274 In quantitativen Erhebungen, in denen versucht wurde, mithilfe von Items Einstellungen zu Kompetenzorientierung zu messen, wird die Art des Kompetenzverständnisses allerdings tendenziell ausge- blendet.275 Pichler sieht in seiner Studie diesbezüglich ein „additive[s] Verständ- nis der Anreicherung des bisher praktizierten Unterrichts mit Versatzstücken aus dem Fundus der Kompetenzorientierung“, ohne jedoch die Art des Kompe- tenzverständnisses der Lehrpersonen genau zu beschreiben. Wenn in einem Fra- gebogen quantitativ abgefragt wird, wie Lehrpersonen zu fachspezifischer Kom- petenzorientierung stehen, dann stellt sich immer die Frage, welche Konstrukte Lehrpersonen mit dem Begriff assoziieren. Sander weist im Jahr 2013276 darauf hin, dass der Begriff „Kompetenz“ ein unscharfes Profil aufweist. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt im Rahmen einer Fragebogenstudie mit Lehrpersonen ist aber die Sprache, die im Feld „Schule“ gesprochen wird und damit zusammen- hängend die Konstruktion verständlicher Items. Die einzelnen Items eines Fra- gebogens müssen die angezielten Informationen reliabel (zuverlässig) und valide (d. h. gültig) erfassen.277 Der Fragebogen muss im Feld verständlich sein und die Items müssen von den Probanden in gleicher Weise verstanden werden, wie dies die Forscher tun.278 Zwei Probleme können in diesem Zusammenhang auftre- ten: 1) Begriffe können unklar oder unpräzise formuliert werden oder 2) eindeu- tige Formulierungen können unterschiedlich interpretiert werden.279 Ersteres ist beim Konstrukt fachspezifische Kompetenzorientierung keine Schwierigkeit: 273 Vgl. Pichler 2016. 274 Kipman/Kühberger 2019. 275 Vgl. Bernhard/Kühberger 2018a; Bernhard/Kühberger 2019. 276 Vgl. Sander, Wolfgang (2013): Die Kompetenzblase  – Transformationen und Grenzen der Kompetenzorientierung. In: Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaf- ten 1, S.  100 – 124, hier S.  112. 277 Vgl. Porst, Rolf (2014): Fragebogen. Ein Arbeitsbuch. 4.  Auflage. Wiesbaden: Springer, S.  17. 278 Zur Verständlichkeit von Fragen vgl. auch Tourangeau, Rips und Rasinski 2000, S.  44. 279 Vgl. Faulbaum u. a. 2009, S.  63.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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