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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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87 „Was Sie mir erzählen, wird vertraulich behandelt. Alles bleibt anonym, auch wenn wir nachher etwas darüber schreiben, kann niemand daraus auf eine be- stimmte Person oder auf Ihre Schule schließen. Wenn Ihnen eine Frage unange- nehm sein sollte, brauchen Sie natürlich nicht zu antworten.“ Danach wurde die Bitte formuliert, das Interview auf Tonband aufzeichnen zu dürfen mit der Begründung, dass nur auf diese Art und Weise keine Informati- onen verloren gehen, eine präzise Auswertung ermöglicht wird und man sich dem Gespräch mit voller Aufmerksamkeit widmen kann. In der Literatur wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge der Fragen für den Erfolg eines Interviews genauso wichtig ist wie deren Wortlaut. Die in der quantitativen Methodendiskussion bekannten Ausstrahlungseffekte können auch bei Interviews schlagend werden.311 Heikle oder provozierende Fragen soll- ten daher erst am Ende des Interviews gestellt werden, insofern sie die Gefahr mit sich bringen, die Interviewsituation nachhaltig zu verändern und das aufge- baute Vertrauen zu zerstören.312 Da im Vorfeld die Vermutung angestellt wurde, dass manche Lehrpersonen dem Konzept Kompetenzorientierung mit Reser- viertheit gegenüberstehen und daher die Befürchtung bestand, dass es die Inter- viewsituation belasten könnte, wenn dieses potenziell emotional aufgeladene Thema gleich zu Beginn des Interviews besprochen wird, wurde entschieden, dass das Thema als letzte Frage im Leitfaden behandelt wird, sofern es nicht zu- vor von den Lehrpersonen angeschnitten wurde. Als erste Frage sollte immer eine sogenannte „Anwärmfrage“ gestellt wer- den, welche die interviewte Person leicht beantworten kann, um dadurch eine angenehme Stimmung herzustellen. Dies sei am Anfang des Interviews von sol- cher Bedeutung, dass es sich lohnt, sogar dann eine Anwärmfrage zu stellen, wenn die Beantwortung derselben für die Untersuchung wenig relevant ist.313 Bogner u. a. weisen darauf hin, dass diese Frage nicht konfrontativ sein soll.314 Sie soll dem Befragten die Möglichkeit geben, sich „warm zu reden“. Es wird empfohlen, in dieser Anwärmfrage nach der Funktion der interviewten Person in der Organisation zu fragen: „Könnten Sie zum Einstieg schildern, was Ihre Aufgabe hier in der Organisation ist und wie Ihr beruflicher Hintergrund aussieht?“315 Davon abgeleitet war die Anwärmfrage in den für diese Studie 311 Vgl. Gläser/Laudel 2004, S.  141. 312 Vgl. ebd., S.  145. 313 Vgl. ebd., S.  143 – 144. 314 Vgl. Bogner u. a. 2014, S.  61. 315 Ebd.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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