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meisten allerdings sowohl eine teilnehmende Beobachtung als auch ein Inter-
view durchgefĂŒhrt werden konnte. WĂ€hrend im Gymnasial-Umfeld die Anzahl
der interviewten mÀnnlichen und weiblichen Lehrpersonen Àhnlich ist (feminin:
n=14, 54 %, maskulin: n=12, 46 %), waren im Bereich der Neuen Mittelschule
drei Mal so viele weibliche Lehrpersonen bereit, ein Interview zu geben (femi-
nin: n=18, 75 %, maskulin: n=6, 25 %). Insgesamt wurden 26 Schulen besucht.
Die qualitativen Erhebungen wurden in unterschiedlichen Bezirken in Wien
von Februar 2016 bis Mai 2017 durchgefĂŒhrt â einige dieser Bezirke werden
eher von Familien mit einem höheren Einkommen bewohnt, andere sogenann-
te Brennpunktschulen waren in Bezirken mit einem hohen Anteil an Kindern
von benachteiligten Eltern. Manche der interviewten Lehrpersonen unterrich-
ten vorwiegend Jugendliche mit Migrationshintergrund. Einige der interview-
ten Lehrpersonen unterrichteten in Privatschulen, wobei hier keine genaueren
Angaben gemacht werden können, um die zugesicherte AnonymitÀt nicht zu ge-
fÀhrden. Es sollte hier hinreichend deutlich geworden sein, dass im Zusammen-
hang mit der Stichprobe der Schulen, aus denen die Lehrpersonen rekrutiert
wurden, eine hohe DiversitÀt zu verzeichnen ist.
Das Kriterium fĂŒr die Aufnahme von Lehrpersonen in die Stichprobe war,
dass sie in der Sekundarstufe
I Geschichte unterrichten oder unterrichtet haben.
So wurden aus dem NMS-Bereich auch insgesamt vier angehende Lehrperso-
nen, die sich zu diesem Zeitpunkt in Schulen befanden und dort in einem Prak-
tikum unterrichteten, in die Stichprobe aufgenommen. Es fÀllt auf, dass insge-
samt eine relativ hohe Anzahl an Lehrpersonen auch in der Geschichtslehrer/
innenbildung tĂ€tig war â entweder als Praxisbetreuer/in oder als Lektor/in an
postsekundÀren Einrichtungen. Bei acht Lehrpersonen aus dem NMS-Bereich
und drei Lehrpersonen aus dem AHS-Bereich war dies der Fall. Damit sind sol-
che Lehrpersonen in der Studie ĂŒberreprĂ€sentiert. Insgesamt muss bei Inter-
viewstudien, zu denen sich Lehrpersonen freiwillig melden, davon ausgegangen
werden, dass die teilnehmenden Personen eher dem selbstbewussten Segment
der Lehrerschaft zuzurechnen sind
â dass sich also generell jene melden, die da-
von ausgehen, ĂŒber ein gewisses MaĂ an Selbstwirksamkeit zu verfĂŒgen. Auch
ist davon auszugehen, dass Direktorinnen und Direktoren tendenziell solche
Lehrpersonen ermutigen, an der Studie teilzunehmen, von denen anzunehmen
ist, dass sie die Schule gut nach auĂen reprĂ€sentieren.
Im RĂŒckblick muss bedauert werden, dass keine genauen soziodemografi-
schen Daten der interviewten Lehrpersonen wie Alter, Ort des Studiums oder
Zweitfach mithilfe eines Formulars am Ende des Interviews erhoben wurden, da
dies vertiefende statistische Auswertungen zugelassen hÀtte. So kann aus den In-
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277