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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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95 scher „gerade zu mir“ kommen möchte. Dabei können durchaus auch Ängste entstehen.326 Fragen, die sich potenzielle Interviewpartner/innen stellen könnten, sind: „Will mich der Forscher evaluieren, kritisieren? Hat er lautere Absichten oder ist das eine dieser Studien, in denen Lehrer/innen schlecht wegkommen?“ Der Aufbau von Vertrauen ist daher im Zusammenhang mit der Kontaktaufnahme mit dem Feld zentral. Es gilt, dass man sich „als Fremder das Vertrauen der zu Untersuchenden erwerben muss“327. Bei einem Interview sitzen sich in der Re- gel zwei völlig fremde Personen fast eine Stunde lang gegenüber und das Ziel des Forschers ist, dass die interviewte Person innerhalb dieser kurzen Zeitspan- ne so tief wie möglich in sich blicken lässt, dass sie ihre Sichtweisen, Relevanz- setzungen, Interpretationen, Deutungen und Erklärungsmuster preisgibt, auch wenn diese vielleicht im Sinne der dominierenden normativen Idealvorstellun- gen nicht ganz oder sogar gar nicht „didaktisch korrekt“ sind. So wurde mehr- fach auf die absolute Anonymität der Interviewpartner/innen verwiesen328 sowie die Forschungsintention zumindest teilweise offengelegt. Letzteres wird als eine unerlässliche Voraussetzung für das Etablieren einer Vertrauensbasis angesehen: „Eine Conditio sine qua non, um das Vertrauen zu gewinnen, ist die Offenlegung der Forschungsabsicht gegenüber dem sozialen Feld. Nur wenn der Beobachter selbst offen und auskunftsbereit ist, kann er von den zu Beobachtenden erwarten, dass diese ihn  – zumindest vorübergehend  – in das soziale Feld aufnehmen und ihn durch ihr Handeln mit Informationen versorgen, die im sozialen Feld alltäg- lich und angemessen sind.“329 Dabei müssen bzw. sollten nicht die genauen Forschungsfragen oder der Inter- viewleitfaden übermittelt werden, aber es sollte den potenziellen Teilnehmerin- nen und Teilnehmern der Studie klar werden, in welche Richtung die Studie geht.330 In diesem Zusammenhang ist auch darauf zu achten, die Forschungsin- tention in einer Art und Weise darzustellen, die für Lehrer/innen potenziell in- teressant bzw. relevant ist. In manchen Fällen ist allerdings die totale Offenle- 326 Breidenstein 2012, S.  33. 327 Lamnek 2010, S.  547. 328 Vgl. Gläser/Laudel 2004, S.  140. 329 Vgl. Lamnek 2010, S.  547. Vgl. dazu auch Bogner u. a. 2014, S.  30; Bogdan, Robert/Tay- lor, Steven (1975): Introduction to Qualitative Research Methods. A Phenomenological Approach to the Social Sciences. New York: Wiley, S.  46. 330 Zur Offenlegung der Forschungsintention vgl. Bogdan/Taylor 1975, S.  46.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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