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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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96 gung der Forschungsabsicht insofern kontraproduktiv, als sie bewirken kann, „dass die eigentlich interessierenden Verhaltensweisen sich massiv verändern und möglicherweise überhaupt nicht mehr auftreten“331, sich die zu erhebenden Einstellungen an die antizipierten Einstellungen der interviewenden Person teil- weise anpassen oder sich nur Personen für die Studie melden, die in diesem Zu- sammenhang bestimmte Meinungen vertreten. In der Vorbereitung unserer Feldforschungsphasen diskutierten wir in unserem Forschungsteam darüber und trafen schließlich die Entscheidung, die Forschungsintention aus zwei Gründen nur teilweise offenzulegen: 1. um dem Prinzip der Naturalistizität und Authentizität gerecht zu werden und 2. um das Vertrauen der Probanden nicht zu beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang wurde auch das Wort „Kompetenzorientierung“  – aufgrund einer von uns angenommenen ambivalenten Haltung gegenüber dem Konzept in der Lehrerschaft und den damit zusammenhängenden möglichen Spannungen  – nirgendwo erwähnt. Dementsprechend wurde auch der Name der Studie CAOHT (Competence and Academic Orientation in History Textbooks) nicht an das Feld kommuniziert, sondern die qualitative Studie unter einem ei- genen Titel durchgeführt: „Geschichtsunterricht in der Praxis  – Lehrer/innen als Experten (GIP)“. Solange wir Feldkontakt hatten, stellten wir sicher, dass das Projekt nicht online unter dem Stichwort CAOHT auffindbar ist. Die E-Mail an die Direktion wurde meist an den Fachgruppenleiter oder direkt an alle Geschichtslehrer/innen weitergeleitet. Die kontaktierte Lehrper- son las die Mail und entschied sich innerhalb von wenigen Sekunden, ob sie an der Studie teilnimmt oder nicht. Daher musste in wenigen Worten überzeugend dargelegt werden, warum sich jemand die Zeit für eine Hospitation und ein In- terview nehmen sollte332, obwohl dafür keine materielle Gegenleistung zu erwar- ten ist: Es lag an uns, durch entsprechende Formulierungen zu zeigen, dass wir an einer wissenschaftlich bzw. praktisch relevanten Frage arbeiten, die auch für potenzielle Mitarbeiter/innen, im vorliegenden Fall Lehrpersonen, relevant ist. Es gilt in diesem Sinne auch: „Je besser jemand das Ziel der Untersuchung ver- steht, desto eher ist er zur Kooperation bereit.“333 Die Forschungsabsicht der Studie wurde in der E-Mail an die Direktorinnen und Direktoren folgenderma- ßen kommuniziert: 331 Lamnek 2010, S.  547. 332 Vgl. Gläser/Laudel 2004, S.  154. 333 Ebd.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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