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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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141 Von einigen Lehrpersonen wird in diesem Zusammenhang die dabei geforderte Dokumentationspflicht als zusätzlicher Mehraufwand kritisiert, deren Sinn nicht eingesehen wird: I-N23_f: Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie das Wort/und jetzt, Kompe- tenzorientierung im Zusammenhang mit Geschichte? […] B: Natürlich sind Kompetenzen wichtig, weil im Arbeitsalltag das natürlich gefordert wird, ja, unsere Gesellschaft oder die Arbeitsgesellschaft hat sich in diese Richtung auch entwickelt, und es wird sehr viel an unterschiedli- chen Kompetenzen erwartet und vorausgesetzt. Wenn die Kinder die Schule verlassen, sollten sie bestimmte Kompetenzen beherrschen. […] Also ich habe so das Gefühl, wenn ich alles permanent auch dokumentieren muss, dass der Unterricht ein bisschen darunter leidet, und das geht oft halt auf Kosten der Schüler. I: Aber haben Sie das Gefühl/ B: Aber Kompetenzen, natürlich. Ich meine, es ist selbstverständlich, Com- puterkompetenz ist eine Kompetenz, ja, das ist mittlerweile gang und gäbe, dass man das in den Unterricht einbaut. Ich meine, wir müssen das jetzt al- les genau aufschlüsseln, und dann gibt es ein Formular, wo die Kinder dann zum Schulschluss ankreuzen müssen, das sind so wie Zielformulierungen: Ich kann quasi  – wenn wir jetzt von der Computerkompetenz sprechen  – das und das am Computer machen, ja? Und das ist alles ganz genau aufgeschlüsselt. Also es ist wiederum sehr viel Schreibarbeit, sage ich jetzt einmal. Ich arbeite damit, und ich versuche, den Kindern das zu vermitteln, ich halte aber wenig da- von, dass man so viel Zeit dafür aufbringt, das dann zu dokumentieren, ja? Als diese Lehrperson vom Interviewer an dieser Stelle abermals explizit auf „Kompetenzen im Zusammenhang mit Geschichte“ angesprochen wurde, führ- te sie aus, dass historische Kompetenzen keine Rolle spielen, sondern lediglich nicht fachspezifische, worauf man sich auch in dieser Schule (die eine andere Schule ist als jene von Lehrperson N20_m, die eine schulinterne Kompetenz- konkretisierung beschreibt  – Stichwort Lotusblume) nach einer Empfehlung von den entsprechenden Schulbehörden intern auf bestimmte Kompetenzen ge- einigt hat: B: Na ja, ich müsste das dann ganz allgemein, das sollte nicht nur in Geschich- te, es sollte quer durch in allen Unterrichtsfächern einfließen. Und wir ha- ben uns halt schulintern dann so ein bisschen geeinigt, welche Schlüsselkom-
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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