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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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148 Kompetenzorientierung, die ihr im Zusammenhang mit der neuen Matura prä- sentiert wurde, keine Förderung der Kritikfähigkeit. Dabei stellt die Lehrperson die Möglichkeit in den Raum, dass sie Kompetenzorientierung, so wie sie ihr im Zusammenhang mit der Matura präsentiert wurde, eventuell falsch verstanden hat: I-A13_m: I: Also Sie verbinden jetzt/Sie haben am Anfang gesagt, Ihnen ist total wichtig, ein kritisches Reflektieren von den Schülern. Das verbinden Sie nicht mit Kompetenzorientierung? B: Nicht in der Form, wie wir es jetzt, speziell, also im Hinblick auf die Matura präsentiert bekommen haben, gelehrt bekommen haben oder gezeigt bekommen ha- ben. Also das nicht. I: Inwiefern? B: Für mich ist die Kritikfähigkeit eben gepaart mit der Neugier. Ich muss erst etwas wissen. Denn nur, wenn ich etwas weiß, kann ich etwas kritisch hinterfragen. […] Aber so wie das in der Matura  – vielleicht habe es nur ich schlecht verstanden, das mag natürlich genauso gut sein  – bei der Matura gefor- dert wird, ist das für mich heiße Luft. Ich habe mir auch bewusst fachfremde Maturen angehört, und ich hatte den Eindruck, das ist dasselbe. Das ist dann so: Er gibt ein bisschen Fakten, und dann ist der Rest/dann erzählt er, nicht? Da kann er dann je nachdem, sind sie sprachlich gut drauf, schneiden sie bes- ser ab. Sind sie mundfaul oder nicht so gut drauf, ist es ein bisschen schwä- cher. Auch Lehrperson A2_m argumentiert im Zusammenhang mit der Matura, bei der sie durch die Einführung von Kompetenzorientierung eine Nivellierung nach unten erkennt. Es sei der Eindruck entstanden, durch Kompetenzorientie- rung sei kein Faktenwissen mehr gefragt, sondern lediglich beliebige Meinungs- äußerungen vonseiten der Schüler/innen: I-A2_m: Also gerade in Geschichte haben wir ja jetzt in Zusammenhang mit der neuen Matura, wo ja, die neue Matura hat ja auch, bei der mündlichen Ma- tura ist ja auch die Kompetenzorientierung verankert und da haben wir inner- halb von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte, haben wir ja so Modellfragen bekommen im Vorfeld der Einführung der neuen Matura. Und, na ja, also da waren Fragen dabei, wo eigentlich das, was der Schüler über ein gewisses Thema wissen sollte, schon mit der Frage drinnen steht und er dann nur irgendeine Mei- nung dazu äußern soll. Und das ist natürlich gerade das, wo ich meine, dass
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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