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es Kompetenzen und in Wahrheit, natürlich unterrichte ich Kompetenzen,
immer schon, weil wenn ich mit Quellen umgehe, dann ist das eine Kompe-
tenz, dann ist das. Und ich glaube nicht, dass/Und es kann auch das Zuhö-
ren eine Kompetenz sein. Dann ist auch das historische Narrativ wieder ge-
fragt. Also ich glaube, auch die kompetenzorientierte Matura. Ja, man stellt halt
jetzt keine Fragen, sondern sie müssen jetzt etwas diskutieren, aber im Endeffekt
bleibt ja das, was gelernt werden muss, ähnlich. Nicht? Nur dass ich eben sage,
ich muss mit etwas etwas anfangen können.
Lehrperson A11_f konstruierte ihr Kompetenzverständnis offensichtlich auch
ausgehend von der Matura:
I-A11_f: B: Dann müssten die Kompeten/Also für mich sind dann die Kom-
petenzen drinnen. Und ich habe, ich muss ehrlich sagen, wie ich jetzt die neu-
en Maturafragen zusammengestellt habe, habe ich mir gedacht, im Grunde ge-
nommen unterscheiden sich die nicht viel, wie ich vorher gefragt habe. Also ich
habe diesen großen Sprung irgendwie nicht gesehen.
Ergebnis 2 – Befund 2: Das Kompetenzverständnis von Geschichtslehrperso-
nen ist bisweilen von Schulbuchangeboten beeinflusst.
Das Kompetenzverständnis von Lehrpersonen ist auch durch Schulbücher ge-
prägt, die nach allgemeinem Verständnis und laut Selbstdefinition in den letzten
Jahren den Paradigmenwechsel hin zur Kompetenzorientierung vollzogen hät-
ten. Lehrpersonen finden Übungen in sogenannten Kompetenzteilen von Schul-
büchern und assoziieren solche Aktivitäten in der Folge mit Kompetenzorien-
tierung:
I-A3_f: Das kommt auch auf das Schulbuch an. Also ich meine, wir haben,
manche Schulbücher geben ja jetzt schon viele, auch so viele Arbeitsaufgaben dazu.
Gerade diese Kompetenzmaterialien, die drinnen sind. […] Dann haben wir ja
viel auch so Aktivitäten drin, also ich finde, manchen das ja auch schon sehr
schön, manche Schulbücher. Die haben ja wirklich schon, einfach auch sehr
abwechslungsreich. Auch dann die Lesekompetenz, da sehe ich dann als
Deutschlehrer immer, ah ja, das soll jetzt auch gleichzeitig die Lesekompe-
tenz schulen.
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277