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Denken zeigt, über Kompetenzorientierung im Geschichtsunterricht sprechen.
Dabei wird der tendenziell positive Zugang zu Kompetenzorientierung von
fachspezifisch denkenden Lehrpersonen ersichtlich:
I-A7_f: Mit dem bin ich eigentlich sehr zufrieden, das ist ganz in Ordnung.
Ja. Pro Kompetenzorientierung.
Die fachspezifisch argumentierende Lehrperson A10_m geht davon aus, dass ein
kompetenzorientierter Unterricht Sinn macht und Lebensrelevanz besitzt
– der
Lehrplan wird dabei explizit in diesem Zusammenhang erwähnt:
I-A10_m: Aber wenn man lernt zu denken, Dinge zu hinterfragen, dann ist
das doch nicht etwas, was im Leben nicht hilft. Genau das braucht man im
Leben, dass man versteht, warum es zu etwas gekommen ist, um zu erken-
nen, was vielleicht in Zukunft sein könnte. Und hier Handlungsmöglichkei-
ten und Handlungsspielräume hat, darum geht es. […] Aber wenn es wirk-
lich eben Geschichtsunterricht ist oder politischer Bildungsunterricht ist, der auch
darauf Wert legt, was er ja tun sollte, auch laut Lehrplänen und so weiter und so
fort, na dann hat das sehr wohl Sinn. Also, ich würde sagen, braucht man sich
nur die Lehrpläne anschauen, jetzt die kompetenzorientierten Lehrpläne und so
weiter, da ist das ja alles drinnen.
Lehrperson A22_m hat sich offensichtlich intensiver mit dem Kompetenzmo-
dell beschäftigt, denkt fachspezifisch und lässt im Interview Begeisterung durch-
blicken:
I-A22_m: Oder gibt es etwas Erstrebenswertes in meinem Leben, was ich
vermisse, was ich brauche? Da passt Geschichte einfach wunderschön, weil es ein-
fach so viele Möglichkeiten gibt. Und das ist etwas Wunderbares und das ist etwas
Wunderschönes eigentlich. Das sind Sachen, die ich mitgeben möchte, den jun-
gen Menschen. Damit sie für sich die Möglichkeit haben, da später sehr viel
selber zu entscheiden. Also die Bereiche, die immer wieder in den Kompetenz-
bereich hineinfallen, gerade in der Politischen Bildung halt. Die Sachen sind
für mich tatsächlich, wie ich es dann gelesen habe, dann auch so, dass ich
eher so sage ja genau.
I: Wenn du was gelesen hast?
B: Wie ich das Modell gelesen habe.
I: Das Kompetenzmodell/
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277