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siv vor den Kopf gestoßen. Zu sagen, dass das Wissen nicht mehr diese Relevanz
hat, gerade in Geschichte.
I-N3_m: Bevor das kommt, muss man halt, finde ich, ein Fachwissen haben. Das
ist halt meine Meinung dazu.
I: Also zuerst sozusagen sein Fachwissen aufbauen und dann kann man/
B: Dann kann man kritische Quellen analysieren und so weiter. Das darf halt nur
nicht an erster Stelle, da wäre ja jeder überfordert. Wenn Sie mir jetzt ein Bild
zeigen zur chinesischen Ming Dynastie und ich muss das analysieren ohne
Wissen, würde ich Probleme haben. Genauso würde es jedem Schüler ge-
hen. Also ich finde schon, der Grundbaustein muss da sein, dass man sich damit
beschäftigt hat, und dann erst kann man in die genauere Umsetzung dann gehen,
dass es man es auch kritisch beleuchtet. Wie soll man das auch anders machen
können.
I-A4_m: Aber – die Kompetenzorientierung darf das Grundlagenwissen nicht
verdrängen. Das Grundlagenwissen ist die Voraussetzung für die Kompetenz-
orientierung. Also präzise Antwort auf Ihre Frage, ja. Wenn ich nicht weiß,
wie die Französische Revolution abgelaufen ist, kann ich nicht über die
Staatsformen der Französischen Revolution reden.
I-N18_f: I: Also Sie würden auch einem jungen Lehrer jetzt nicht raten, also
Sie würden nicht sagen, dass das sehr viel bringt, sich mit dem [der Kompe-
tenzorientierung] zu beschäftigen, weil sie es vielleicht eh irgendwie/?
B: Na ich denke mir, man soll nicht so dran picken, ja, weil es ja quasi um
was anderes auch geht, ja. Wenn ich jetzt nur die Kompetenzen im Auge habe,
ja, und nur, wenn ich nur an den Kompetenzen arbeite, dann denke ich mir, kom-
men die Inhalte im Geschichteunterricht zu kurz, ja. Also man muss da schon
eine gewisse Mischung finden. Also ich denke mir, am besten ist es, wenn
ich weiß, wenn ich sage: Okay, ich verpacke meine Inhalte in die und die
Kompetenz und setze sie mit dieser Kompetenz um, ja. Weil wenn ich jetzt
nur auf die Kompetenzorientierung hingehe, dann komme ich ja nicht wei-
ter.
I-A15_f: B: Wieso das so ist, weiß ich nicht. Ich glaube, ich erlebe es auch
so, dass es in Deutsch durchaus machbar möglich und sogar gut ist, ja? Und
warum es in der Geschichte nicht funktioniert oder meines Erachtens schlecht funk-
tioniert, das weiß ich nicht. Aber das liegt wahrscheinlich daran, weil es ein-
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277