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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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232 ne vertiefte Auseinandersetzung mit den Diskursen zu historischem Denken. PISA scheint in diesem Sinne ein wenig zwischen der „Kompetenzorientierung des historischen Denkens“ und „Wien“ zu stehen. Ich möchte diese Arbeit ab- schließen, indem eine schon einmal zitierte Stelle aus einem Interview hier noch einmal angeführt wird. Die Frage, inwieweit sich die fachspezifische Kompe- tenzorientierung in den Überzeugungen der Lehrpersonen durchgesetzt hat, muss damit beantwortet werden, dass es in diesem Zusammenhang noch sehr viel Spielraum nach oben gibt. Lehrperson N19_m zeigt, wie dieser Spielraum genützt werden könnte. Mit dieser Aussage eines Lehrers  – die schon an einer anderen Stelle im Manuskript angeführt ist  – soll dieses Buch beendet werden: I-N19_m: B: Ich glaube, viele haben sich wahrscheinlich einfach noch nicht da- mit beschäftigt, nehme ich einmal an, weiß ich nicht, ja. In der Ausbildung wur- de es uns ein bisschen öfter vermittelt. Und alles, was einem länger einmal vorgestellt wird und mit dem man sich dann im Detail beschäftigt, steht/bin ja auch zuerst kritisch dem gegenübergestanden, habe mir gedacht: Oh Gott, die Kompetenz von, ich weiß nicht, Fensteraufmachen, Türzumachen und so, also hunderttausend Kompetenzen. Dann geht man einen Schritt zurück, also ich bin einen Schritt zurückge- gangen, habe mir gedacht, na ja wurscht531, jetzt schaue ich es mir einmal ge- nauer an. Und wenn man es sich genauer anschaut, sieht man schon, da steckt schon was dahinter, das sind schon gute Ideen, die da halt in gewisse Worte ge- gossen worden sind und in eine Excel-Tabelle oder so, ja. Aber man muss das halt wieder aufbrechen und für sich das herausnehmen, was Sinn macht. Dann finde ich die Kompetenzen super. Aber wenn ich natürlich jetzt als, wenn ich mir vorstelle, ich bin ein Lehrer, der 30 Jahre lang im Beruf steht, plötz- lich legt mir jemand so eine Excel-Tabelle hin und sagt: Ja, das sind jetzt un- sere Kompetenzen, nach dem unterrichten wir jetzt, dann wird er sagen: Wäh, mag ich nicht. […] Und es war auch etwas, die Kompetenzen waren auch etwas, was mir nicht gleich in den Kram gepasst hat, aber ich muss einfach sagen, ich habe auch noch nicht ge- nau gewusst zuerst, was da eigentlich dahintersteckt. Und wenn man sich dann beschäftigt damit, dann kann man dem wesentlich entspannter gegenüberstehen und muss keine Angst haben vor den Kompetenzen oder so was, weil das ist ja et- was, was uns hilft als Lehrer, mir zumindestens, finde ich. 531 umgangssprachlich für: „egal“
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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