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ne vertiefte Auseinandersetzung mit den Diskursen zu historischem Denken.
PISA scheint in diesem Sinne ein wenig zwischen der „Kompetenzorientierung
des historischen Denkens“ und „Wien“ zu stehen. Ich möchte diese Arbeit ab-
schließen, indem eine schon einmal zitierte Stelle aus einem Interview hier noch
einmal angeführt wird. Die Frage, inwieweit sich die fachspezifische Kompe-
tenzorientierung in den Überzeugungen der Lehrpersonen durchgesetzt hat,
muss damit beantwortet werden, dass es in diesem Zusammenhang noch sehr
viel Spielraum nach oben gibt. Lehrperson N19_m zeigt, wie dieser Spielraum
genützt werden könnte. Mit dieser Aussage eines Lehrers – die schon an einer
anderen Stelle im Manuskript angeführt ist – soll dieses Buch beendet werden:
I-N19_m: B: Ich glaube, viele haben sich wahrscheinlich einfach noch nicht da-
mit beschäftigt, nehme ich einmal an, weiß ich nicht, ja. In der Ausbildung wur-
de es uns ein bisschen öfter vermittelt. Und alles, was einem länger einmal
vorgestellt wird und mit dem man sich dann im Detail beschäftigt, steht/bin
ja auch zuerst kritisch dem gegenübergestanden, habe mir gedacht: Oh Gott, die
Kompetenz von, ich weiß nicht, Fensteraufmachen, Türzumachen und so, also
hunderttausend Kompetenzen.
Dann geht man einen Schritt zurück, also ich bin einen Schritt zurückge-
gangen, habe mir gedacht, na ja wurscht531, jetzt schaue ich es mir einmal ge-
nauer an. Und wenn man es sich genauer anschaut, sieht man schon, da steckt
schon was dahinter, das sind schon gute Ideen, die da halt in gewisse Worte ge-
gossen worden sind und in eine Excel-Tabelle oder so, ja. Aber man muss das
halt wieder aufbrechen und für sich das herausnehmen, was Sinn macht.
Dann finde ich die Kompetenzen super. Aber wenn ich natürlich jetzt als, wenn
ich mir vorstelle, ich bin ein Lehrer, der 30 Jahre lang im Beruf steht, plötz-
lich legt mir jemand so eine Excel-Tabelle hin und sagt: Ja, das sind jetzt un-
sere Kompetenzen, nach dem unterrichten wir jetzt, dann wird er sagen:
Wäh, mag ich nicht.
[…]
Und es war auch etwas, die Kompetenzen waren auch etwas, was mir nicht gleich
in den Kram gepasst hat, aber ich muss einfach sagen, ich habe auch noch nicht ge-
nau gewusst zuerst, was da eigentlich dahintersteckt. Und wenn man sich dann
beschäftigt damit, dann kann man dem wesentlich entspannter gegenüberstehen
und muss keine Angst haben vor den Kompetenzen oder so was, weil das ist ja et-
was, was uns hilft als Lehrer, mir zumindestens, finde ich.
531 umgangssprachlich für: „egal“
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Von PISA nach Wien
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
- Titel
- Von PISA nach Wien
- Untertitel
- Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
- Autor
- Roland Bernhard
- Verlag
- WOCHENSCHAU Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7344-1234-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 284
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 Literaturübersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. Abkürzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277