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38 1. Einleitung
rückgegriffen. Der chronologischen Reihenfolge ihres Entstehens folgend, sind hier
an erster Stelle die „Daten“ aus der 1802 veranlassten „Staatsgüterbeschreibung“ zu
nennen. Die vom zuständigen Landrichter verfasste Beschreibung des Stubaitales fin-
det sich heute im Tiroler Landesarchiv.113
Zweitens sind hier die im Rahmen von Recherchen für einen Beitrag in der Zeit-
schrift „Sammler für Geschichte und Statistik von Tirol“ in den Jahren 1807 und 1808
zusammengestellten Daten zu erwähnen. Diese befinden sich – gesammelt und von
Mitherausgeber Andreas Alois Dipauli mit einem Vorwort versehen – in der Bibliothek
des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.114 Es handelt sich hierbei um die Antwor-
ten mehrerer mit dem Stubaital vertrauter „Experten“, die schriftlich befragt wurden.
Überraschend wenig Beachtung – vor allem vor dem Hintergrund der intensiven
Beschäftigung vieler Tiroler Historiker mit dem Jahr 1809 – fand bislang die dritte,
ausführlichste „statistische“ Datensammlung, die sogenannte „Montgelas-Statistik“.
1809 von der Regierung in München veranlasst, sollten die General-Kreis-Kommis-
sariate des Königreiches Bayern jährlich in Tabellenform Bericht über die von ih-
nen zu verwaltenden Kreise erstatten.115 Aus dem Innkreis langte lediglich für den
Zeitraum vom 1. Oktober 1811 bis zum 30. September 1812 ein Bericht in Mün-
chen ein. Während sämtliche Originalberichte bis heute in der dortigen Bayerischen
Staatsbibliothek aufbewahrt werden,116 sind die 19 Abteilungen umfassenden Tabel-
len aus dem Innkreis – der Verwaltungseinheit, in deren Zuständigkeitsbereich auch
das Stubaital lag – mikroverfilmt im Tiroler Landesarchiv zugänglich.117
1.3.6. Sonstige Quellen
Die Spur Michael Pfurtschellers führte außerdem noch über eine ganze Reihe von
Quellenbeständen in verschiedenen Archiven. Auf diese soll an dieser Stelle jedoch
113 Vgl. Staatsgüterbeschreibung Stubai 1802, 25. Mai 1802, TLA, Handschrift Nr. 2443; sowie
in überarbeiteter Form ediert in: Georg Mutschlechner (Bearb.), Stubai um das Jahr 1800, in:
Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 72 (1992), S. 5–20. – Im Unterkapitel
6.2.3.1. wird darauf ausführlich eingegangen.
114 Vgl. Statistische Nachrichten vom Thale Stubay, zusammengestellt von Andreas Alois Dipauli,
TLMF-Bib., Dip. 1035/III. – Der geplante Beitrag konnte – darauf wird noch ausführlicher ein-
gegangen – aufgrund des Aufstands im Jahre 1809 vorerst nicht erscheinen. Er wurde 1825 – in
aktualisierter Form – in der ersten Ausgabe der Zeitschrift des neu gegründeten Ferdinandeums
veröffentlicht. (O. A., Das Thal Stubei und dessen Bewohner, in: Beiträge zur Geschichte, Statistik,
Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarlberg 1 (1825), S. 166–246.)
115 Vgl. Kap. 6.2.3.2.
116 Vgl. BSB, cgm 6844(1–cgm 6862(23. – Insgesamt umfasst dieser Bestand 415 Bände.
117 Vgl. TLA, Mikrofilm Nr. 1868–1871.
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Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Title
- Ein Bürger unter Bauern?
- Subtitle
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Author
- Michael Span
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 470
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435