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3.5. 1848 251
Frühjahr 1839 als Beilage zu einem Schreiben Michael Pfurtschellers „einige Exem-
plare von die Thalstubajer Schützen abbildungen“.829
Den im Nachlass Pfurtschellers erhaltenen Quellen zur Erbhuldigung 1838 zu-
folge, beschäftigte ihn dieses Ereignis – nicht nur im Hinblick auf die Verteilung der
Lithographie-Abdrucke – auch noch lange nach dem August 1838. Die Abrechnung
der Aufwandsentschädigungen für die ausgerückten Schützen – von 2 Gulden pro
Tag für die Hauptleute bis zu 30 Kreuzern für die „Gemeinen“ –, die Rückgabe
von Leihgewehren – für die offensichtlich Gerichtskassier Anton Lutz verantwortlich
zeichnete –, die Abrechnung der finanziellen Aufwendungen für die Anfertigung der
einheitlichen Trachten beziehungsweise Uniformen – wiederum in Abstimmung mit
Gerichtskassier Lutz –, die Einsammlung der offensichtlich von Pfurtscheller selbst
bezahlten grün-weißen Kokarden830 sowie ein Dankschreiben für die der Schützen-
fahne anzuheftende Gedenkmünze an das Landgericht Mieders zogen sich bis in den
Dezember 1838 hin.831
3.5. 1848
3.5.1. Die Revolution erreicht Tirol
„Spätestens im Jahre 1847 war der österreichische Kaiserstaat reif für die Revolu-
tion.“832 Aber nicht nur hier, auch in vielen anderen europäischen Ländern gärte
es bereits seit mehreren Jahren. Schon seit etwa 1820 war es vielerorts zu Unruhen
anlässlich der Erbhuldigungsfeierlichkeiten ausgezeichnet worden, indem ihm der K.K. Rathstitel
verliehen wurde, und war wie Pfurtscheller auch Mitglied des Ferdinandeums –, sowie der – nament-
lich im eben zitierten Schreiben nicht genannte – Landvogt in Vaduz in den Jahren 1833–1861, Jo-
hann Michael Menzinger. (Vgl. O. A., Aktenstücke der tirolischen Erbhuldigung, 1839, S. 20; sowie
z. B.: Mitgliederliste des Ferdinandeums 1834/35, in: Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol
und Vorarlberg 1 (1835), S. XXXIII–XLIV, hier: S. XL u. XLII; sowie: Peter Geiger, Geschichte des
Fürstentums Liechtenstein von 1848 bis 1866, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürsten-
tum Liechtenstein 70 (1970), S. 5–419, hier: S. 47, Anm. 207.)
829 Vgl. Pfurtscheller an Rapp, 26. März 1839, TLA, Materialiensammlung Rapp, Schuber 18 e, Nr. 3.
830 Vgl. Abrechnung Erbhuldigungsvorbereitungen, 18. August 1838, TLMF, Hist. Samml., Nachl.
MP, II, Bund 2, Nr. 6. – Aus der Aufstellung der Materialkosten ist zu entnehmen, dass die Kokar-
den aus grünen und weißen Bändern gefertigt wurden.
831 Vgl. TLMF, Hist. Samml., Nachl. MP, II, Bund 2, Nr. 6, 33, 34, 37 und 38.
832 Rumpler, Eine Chance, 2005, S. 261.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Title
- Ein Bürger unter Bauern?
- Subtitle
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Author
- Michael Span
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 470
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435