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– Wie konzeptualisieren die beiden Gruppen sprachliche Variation bzw. an
welchen Sprachnorm- Konzepten (plurizentrisch/pluriareal/monozentrisch)
orientieren sich die LehrerInnen und SchülerInnen?
– Bestätigen sich unter den LehrerInnen und SchülerInnen die Einschätzun-
gen der Fachliteratur, dass ÖsterreicherInnen eine geringe „Sprachloyalität“
gegenüber der eigenen Varietät aufweisen? Wie wird die eigene Varietät im
Vergleich zum deutschen Standarddeutsch eingeschätzt?
– Bestätigen sich Hinweise aus Pilotstudien, dass österreichische LehrerInnen
exonorm- orientiert korrigieren?
– Gibt es bei den LehrerInnen Zusammenhänge zwischen ihrer Spracheinstel-
lung und außersprachlichen Variablen (Gender, Alter, Dienstjahre, Schul-
typ, Lehramtsausbildung an Universität oder Pädagogischer Hochschule, das
Bundesland, in dem sie unterrichten, ihre Fächerkombination, Bekanntheit
des plurizentrischen Konzepts)?
– Gibt es bei den SchülerInnen Zusammenhänge zwischen ihrer Spracheinstel-
lung und außersprachlichen Variablen (Gender, Alter, Bundesland, Mutterspra-
che(n), Erstsprache, Sprachen der Eltern, aufgewachsen innerhalb/außerhalb
Österreichs, längere Auslandsaufenthalte, weitere gelernte Sprachen, außer-
ordentliche/r Schüler/in, Bekanntheit des plurizentrischen Konzepts, Interesse
am österreichischen Deutsch, TV-Konsum in der Kindheit, derzeitiger TV-
und Radiokonsum)?
3.2 Untersuchungsdesign
Für die Erhebung des Datenmaterials wurden im Sinn der Daten- und Metho-
dentriangulation 3 (des „Ergänzungsmodells der Triangulation“, vgl. Meyring
2001, Fielding/Schreier 2001, Vetter 2008) mehrere unterschiedliche Korpora
mit verschiedenen Methoden erhoben, um ein möglichst differenziertes Bild des
Forschungsgegenstands zu gewinnen, eine Erweiterung der Erkenntnismöglich-
keiten durch mehrfache Perspektiven zu erreichen und alle Ebenen und Aspekte
der Frage „Variation im Deutschunterricht“ zu erfassen.
Zunächst wurden unterrichtsrelevante bzw. handlungsleitende Dokumente
gesichtet: Nach einer eingehenden Untersuchung der zu Projektbeginn gültigen
schulischen Deutschlehrpläne und der Studienpläne für die Lehramtsausbil-
dung im Fach Deutsch für Volksschul-, Hauptschul- und GymnasiallehrerInnen
sowie einer exemplarischen Analyse von Lehrveranstaltungsbeschreibungen des
Sommersemesters 2012 und des Wintersemesters 2012/13 an österreichischen
3 Häufig werden vier Formen von Triangulation unterschieden: Daten- Triangulation, methodo-
logische Triangulation, Investigator- Triangulation, Theorien- Triangulation (Flick 2007, 310)
–
die beiden letzteren Formen sind u. E. für die vorliegende Fragestellung nicht relevant.
Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR
| Forschungsfragen und
Untersuchungsdesign64
Österreichisches Deutsch macht Schule
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
- Title
- Österreichisches Deutsch macht Schule
- Subtitle
- Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
- Authors
- Rudolf de Cillia
- Jutta Ransmayr
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20888-4
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 266
- Keywords
- Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- 1 Einleitung 10
- 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
- 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
- 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
- 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
- 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
- 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
- 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
- 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
- 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
- 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
- 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
- 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
- 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
- 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
- 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
- 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
- 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
- 6.2.3 Sprache – Identität 154
- 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
- 6.3 Korrekturverhalten 163
- 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
- 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
- 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
- Anhang 232
- Literatur 237
- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
- Sachregister 256