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Die Datenauswertung bestand einerseits aus einer inhaltlichen bzw. einer
gesprächs- und diskursanalytischen Interpretation der erhobenen Quellentexte
(Lehrpläne, Studienpläne, Lehrveranstaltungen in den Institutionen der Lehre-
rInnenausbildung und Lehrbücher), der transkribierten Leitfadeninterviews, der
Gruppendiskussionen sowie der Notizen aus den teilnehmenden Unterrichtsbe-
obachtungen, und andererseits aus einer statistischen Auswertung der aus den
schriftlichen Befragungen gewonnenen quantitativen Daten mit dem Programm
SPSS (Statistical Package for the Social Sciences).
Bei der statistischen Auswertung der quantitativen Daten der Fragebogen-
erhebung wurden folgende Verfahren angewandt:
Mithilfe von Verfahren der deskriptiven Statistik, wie Häufigkeits- und Kreuz-
tabellen bzw. statistischen Kennzahlen wie Mittelwert, Median und Standardab-
weichung, wurde in einem ersten Schritt das Antwortverhalten der Befragten
dargestellt. Ziel dabei war es, allgemeine Aussagen über die Einstellungen zum
untersuchten Thema abzubilden.
Für die Untersuchung von verschiedenen Gruppenunterschieden (z. B. Alter,
Region, Geschlecht etc.) wurden Testverfahren aus dem Bereich der inferentiellen
Statistik angewendet, um Schlüsse auf die Grundgesamtheit ziehen zu können.
Bei allen durchgeführten Tests wurde mit einem Signifikanzniveau von 0,05 (5 %)
gearbeitet. Je nach Datenniveaus der untersuchten Variablen fiel die Entscheidung
auf einen der folgenden Tests:
Chi- Quadrat- Test
Für den Vergleich von nominalen Variablen zwischen verschiedenen Gruppen
(z. B. Ja/ Nein- Fragen) wurde der Chi- Quadrat- Test verwendet. Dieser ermöglicht
auf Basis einer Darstellung in einer Kreuztabelle die Untersuchung von Gruppen-
unterschieden. Voraussetzung für die sinnvolle Interpretation dieses Tests ist
allerdings, dass die einzelnen Zellen der Kreuztabelle mit einer ausreichenden
Anzahl an Fällen befüllt sind. Ausreichend heißt in diesem Fall, dass die erwarteten
Häufigkeiten mindestens den Wert 5 erreichen sollten. War diese Bedingung in
mehr als 20 % der Zellen nicht erfüllt, wurde der Test nicht interpretiert.
Nichtparametrische Testverfahren
Bei ordinalem Datenniveau der abhängigen Variablen wurde auf Testverfahren
aus dem Bereich der nichtparametrischen Tests zurückgegriffen. Die Grund-
lage dieser Tests ist die Bildung von Rangplätzen, die zwischen verschiedenen
Untersuchungsgruppen verglichen werden können. Die konkrete Auswahl eines
Verfahrens erfolgte hier auf Basis der Anzahl der zu vergleichenden Gruppen.
Wurden nur zwei Gruppen miteinander verglichen (z. B. Geschlecht) kam der
Mann- Whitney- U-Test zur Anwendung. Wurde ein Vergleich von mehr als zwei
Gruppen angestellt (z. B. Regionen), wurde der Kruskal- Wallis- Test zur Berech-
nung von signifikanten Unterschieden herangezogen.
Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR
| Forschungsfragen und
Untersuchungsdesign66
Österreichisches Deutsch macht Schule
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
- Title
- Österreichisches Deutsch macht Schule
- Subtitle
- Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
- Authors
- Rudolf de Cillia
- Jutta Ransmayr
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20888-4
- Size
- 15.5 x 23.0 cm
- Pages
- 266
- Keywords
- Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- 1 Einleitung 10
- 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
- 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
- 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
- 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
- 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
- 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
- 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
- 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
- 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
- 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
- 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
- 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
- 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
- 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
- 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
- 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
- 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
- 6.2.3 Sprache – Identität 154
- 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
- 6.3 Korrekturverhalten 163
- 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
- 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
- 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
- Anhang 232
- Literatur 237
- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
- Sachregister 256