Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Page - 194 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 194 - in Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm

Image of the Page - 194 -

Image of the Page - 194 - in Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm

Text of the Page - 194 -

und dem Südwesten Deutschlands feststellt, konnte in unserem Sample somit nur teilweise bestätigt werden, was möglicherweise durch die Altersverteilung unserer ProbandInnen erklärt werden kann. Schmidlins Ergebnis, dass sich die Landes- grenze „als Variantenloyalitätsgrenze“ zeigt, trifft in unserer Untersuchung nur bedingt zu, wenn die ProbandInnen nach Altersgruppen betrachtet werden. Ein weiterer Grund dafür ist wohl in der Tatsache zu sehen, dass wir bewusst Austria- zismen in unserer Liste hatten, von denen angenommen werden konnte, dass ihre relative Verwendung gering ist und dass sie zum Teil schon durch Deutsch- landismen ersetzt werden (z. B. Bub/Junge, ein/e E-Mail, ein/e SMS, Tschüss). bb. 78 bb. 79 51 42 32 38 41 49 58 0 10 20 30 40 50 OST (Wien, NÖ, Bgld.) SÜDOST (Stmk., Kärnten) MITTE (OÖ, Slzbg) TIROL VORARLBERG Austriazismen Deut chlandismen 51 47 45 37 32 49 53 55 63 68 0 20 40 60 80 OST (Wien, NÖ, Bgld.) SÜDOST (Stmk., Kärnten) MITTE (OÖ, Slzbg.) Tirol Vorarlberg Schül rInn n: g wählte Austriazismen u d Deutschlandismen – Unterschiede zwischen den Regionen (in %) Austriazismen Deutschlandismen Abb.  78: SchülerInnen: gewählte Austriazismen und Deutschlandismen  – Unterschiede zwischen den Regionen (in %) Eindeutig bestätigt wird die „Variantenloyalitätsgrenze“ jedoch in einer ande- ren Arbeit von Konecky (2017), die in einer longitudinalen empirischen Studie (1986 – 2016) die 26 Varianten- Doubletten, die Grundlage unserer Studie waren, einer korpuslinguistischen Untersuchung mithilfe des Austrian Media Corpus (AMC)19 unterzogen hat. Ihre auf die Analyse von Printmedien- Korpora gestützte Untersuchung ergibt weniger Variation in Bezug auf die Verwendung von Deutsch- landismen. Sie hatte die Datengrundlage „tatsächliche Sprachverwendung in den Printmedien“, während wir in unserer Befragung als Datengrundlage die Selbsteinschätzung der Variantenverwendung verwendet haben. Jugendliche sind einerseits keine professionellen SchreiberInnen, andererseits gehören die JournalistInnen, aus deren Texten das AMC zusammengesetzt ist, einer anderen Altersgruppe an. So finden sich im AMC 1.400 Belege für das Cola gegenüber 460 für die Cola, und auch im Jahr 2016 dominiert noch eindeutig das Cola (Konecky 2017, 51). Andererseits zeigt ihr longitudinaler Überblick, dass die E-Mail ab Mitte der 1990er- Jahre langsam in der Häufigkeit das E-Mail überholt. In den Gruppendiskussionen und Interviews haben wir die LehrerInnen und SchülerInnen ersucht, die von uns beobachtete altersspezifische Varianten- verwendung zu interpretieren und nach allfälligen Erklärungen zu suchen. Die 19 Zum Austrian Media Corpus (AMC) siehe Kap.  2.5. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR |  Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen194
back to the  book Österreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm"
Österreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Title
Österreichisches Deutsch macht Schule
Subtitle
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Authors
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
266
Keywords
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Österreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Österreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 Forschungslücken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchülerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Österreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Österreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchülerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mündlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Österreichisches Deutsch macht Schule