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Ă–sterreichisches Deutsch macht Schule - Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
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7 Schlussbetrachtung und Ausblick 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Das vorliegende Buch thematisiert die Rolle des österreichischen Deutsch als Unterrichts- und Bildungssprache im Kontext des Deutsch- als- Muttersprache- Unterrichts an österreichischen Schulen sowie die Frage, welche Bedeutung dabei der Plurizentrik zukommt. Denn obwohl die deutsche Sprache bereits seit mehr als drei Jahrzehnten als plurizentrische Sprache konzeptualisiert wird und dieses Konzept im DaF-/DaZ-Unterricht mittlerweile durchaus präsent ist, gab es bisher noch keine Daten dazu, ob dies für den muttersprachlichen Deutschunterricht gleichermaßen der Fall ist. Aus diesem Grund stand in einer ersten Projektsäule des hier dargestellten Projekts die Frage im Mittelpunkt, ob und wie in den österreichischen Lehrplä- nen, in den Unterrichtsmaterialien und in der DeutschlehrerInnenausbildung sprachliche Variation und dabei insbesondere standardsprachliche Variation im Deutschen behandelt wird. Da das plurizentrische Konzept im DaF-/DaZ- Bereich als etabliert gelten kann, war von Interesse, ob dies auch für den schulischen DaM-Kontext in Österreich gilt. Weil Lehrkräfte die Spracheinstellungen ihrer SchülerInnen maßgeblich prägen, sollte in einer zweiten Projektsäule über quantitative und qualitative Befragungen eruiert werden, welche Spracheinstellungen unter österreichischen LehrerInnen und SchülerInnen vorherrschen, und wie die deutsche Sprache von Sprachnorm- expertInnen (den LehrerInnen) und linguistischen Laien (den SchülerInnen) konzeptualisiert wird. Ob sich die Spracheinstellungen nach außersprachlichen Faktoren wie etwa Region, Alter/Generationen oder Schultyp unterscheiden, sollte eine statistische Auswertung zeigen. Überprüft werden sollten überdies die Annahmen aus der Literatur, dass österreichische LehrerInnen bei der Korrekturarbeit exonorm- orientiert seien und der eigenen Varietät wenig loyal gegenüberstehen würden. In der Fachliteratur ist vielfach darauf hingewiesen worden, dass das österrei- chische Deutsch für die österreichische Bevölkerung identitätsstiftend ist. Sucht man jedoch im heimischen Bildungswesen nach dem Thema „österreichisches Deutsch“, dann sucht man zumeist vergeblich: In den Lehrplänen und in den meisten Schulbüchern kommt die staatsspezifische standardsprachliche Variation im Deutschen praktisch nicht vor. Unsere Dokumentenanalyse hat gezeigt, dass weder das österreichische Stan- darddeutsch als eigenständige Varietät des Deutschen noch allgemeine Hinweise auf standardsprachliche Variation im Deutschen in unterrichtsrelevanten Grund- lagentexten, den Lehrplänen, verankert sind. Das hat zur Folge, dass sich auch Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Ă–sterreichisches Deutsch macht Schule Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF)
Title
Ă–sterreichisches Deutsch macht Schule
Subtitle
Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm
Authors
Rudolf de Cillia
Jutta Ransmayr
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20888-4
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
266
Keywords
Austriacism, teaching German, dialect, Austria, Austrian German, Austriazismus, Deutschunterricht, Dialekt, Lehrbücher, Lehrpläne, Österreich, Österreichisches Deutsch, Plurizentrik, Pluriarealität, Spracheinstellungen, Sprachnormen, Standardsprache
Category
LehrbĂĽcher

Table of contents

  1. 1 Einleitung 10
  2. 2 Theoretische Einordnung des Forschungsgegenstandes Innere Mehrsprachigkeit – sprachliche Variation – Sprach/en/unterricht 14
    1. 2.1 (Innersprachliche) Mehrsprachigkeit und sprachliche Variation 14
    2. 2.2 Status und Rolle/Funktion der deutschen Sprache in den deutschsprachigen Ländern/Regionen 16
      1. 2.2.1 Die deutsche Sprache in Ă–sterreich 19
    3. 2.3 Sprachliche Variation und deutsche Sprache 21
    4. 2.4 Konzeptualisierungen der Variation im Standarddeutschen 24
      1. 2.4.1 Plurizentrik 24
      2. 2.4.2 Pluriarealität 31
      3. 2.4.3 Plurizentrisch – Pluriareal? 39
    5. 2.5 Sprachliche Variation der deutschen Sprache in Ă–sterreich 46
    6. 2.6 Sprachnorm und Sprachenunterricht 52
    7. 2.7 Forschungslage zum österreichischen Deutsch als Unterrichts- sprache und ExpertInnenbefragung 57
    8. 2.7.1 ForschungslĂĽcken/Forschungsfragen 59
  3. 3 Forschungsfragen und Untersuchungsdesign 61
    1. 3.1 Zentrale Fragestellungen 61
    2. 3.2 Untersuchungsdesign 63
  4. 4 Analyse von unterrichtsrelevanten Dokumenten (Lehrpläne, Studienpläne, Lehrbücher) 68
    1. 4.1 Deutschlehrpläne 68
    2. 4.2 Studienpläne für die Ausbildung von DeutschlehrerInnen 72
    3. 4.3 Deutsch-Lehrwerke 75
    4. 4.4 Zusammenfassung der Lehrwerksanalysen 85
    5. 4.5 Zusammenfassung der Dokumentenanalyse 87
  5. 5 Empirische Erhebung bei LehrerInnen und SchülerInnenan österreichischen Schulen Beschreibung der Daten 89
    1. 5.1 Fragebogenerhebung 89
    2. 5.2 Fragebogenerhebung: Stichprobe der LehrerInnen 93
    3. 5.3 Fragebogenerhebung: Stichprobe der SchĂĽlerInnen 103
    4. 5.4 Interviews mit LehrerInnen 114
    5. 5.5 Gruppendiskussionen 115
    6. 5.6 Teilnehmende Beobachtungen 117
  6. 6 Ergebnisse der empirischen Erhebung an Schulen 120
    1. 6.1 Konzeptualisierung der Variation des Deutschen in Ă–sterreich 120
      1. 6.1.1 Wie wird die Mehrheitssprache in Ă–sterreich benannt? 120
      2. 6.1.2 Mit welchen Varietäten wird österreichisches Deutsch assoziiert? 124
      3. 6.1.3 Unterschiede im Deutschen aus der Perspektive von LehrerInnen und SchĂĽlerInnen 131
      4. 6.1.4 Deutsch als plurizentrische Sprache? 135
    2. 6.2 Spracheinstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen 144
      1. 6.2.1 Korrektheit des österreichischen Deutsch 144
      2. 6.2.2 Einstellungen gegenüber dem österreichischen, deutschen und Schweizer Standarddeutsch: Polaritätsprofile 152
      3. 6.2.3 Sprache – Identität 154
      4. 6.2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Einstellungen gegenüber den Varietäten des Deutschen unter LehrerInnen und SchülerInnen 161
    3. 6.3 Korrekturverhalten 163
      1. 6.3.1 Normen und Korrektur bei schriftlicher Kommunikation im Deutschunterricht 163
      2. 6.3.2 Normen und Korrektur bei mĂĽndlicher Kommunik ation im Deutschunterricht 179
      3. 6.4 Sprachverwendung: Präferenz von Deutschlandismen/ Austriazismen 181
    4. 6.5 Dialekt – Umgangssprache – Standard? Angaben zum Varietätengebrauch innerhalb und außerhalb der Schule 198
      1. 6.5.1 Thematisierung des österreichischen Deutsch im Unterricht 211
    5. 6.6 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der empirischen Erhebung an den Schulen 215
  7. 7 Schlussbetrachtung und Ausblick 221
    1. 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 221
    2. 7.2 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 227
  8. Anhang 232
  9. Literatur 237
  10. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 252
  11. Sachregister 256
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