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und fanden somit in einer Zeit statt, die in dieser Hinsicht wohl einen Wende-
punkt markiert. Denn obwohl DaumĂŒller noch im Jahr 2012 ausfĂŒhrte: âGe-
schichtslehrerinnen und Geschichtslehrer als individuelle Persönlichkeiten mit
eigenen Perspektiven waren bis heute aus der Diskussion ausgeblendetâ85 und im
Handbuch âPraxis des Geschichtsunterrichtsâ fĂŒr das Thema der Einstellungen
von Geschichtslehrpersonen gerade einmal 15
Seiten in zwei BĂ€nden vorgesehen
waren, sind Geschichtslehrpersonen nur einige Jahre spÀter ein zentrales Thema
der geschichtsdidaktischen Forschung geworden. Waldis u. a. sprachen bereits im
Jahr 2014 in diesem Zusammenhang von einer âZunahme von Arbeiten zu
Geschichtslehrpersonenâ86. Bei der Tagung Geschichtsdidaktik empirisch, welche
im Jahr 2017 in Basel stattfand und mit dem Anspruch auftrat, einen reprÀsen-
tativen Querschnitt der geschichtsdidaktischen Forschung im deutschsprachigen
Raum abzubilden, befasste sich bereits eine relative Mehrheit der prÀsentierten
Projekte mit (angehenden) Geschichtslehrpersonen. Auch deren Ăberzeugun-
gen und Einstellungen wurden in zahlreichen BeitrÀgen diskutiert.87
Hier soll nun eine LiteraturĂŒbersicht der geschichtsdidaktischen Forschung
vorgelegt werden, in der empirische BeitrĂ€ge zu kontextbezogenen Ăberzeugun-
gen von Lehrpersonen (im Sinne der oben aufgestellten Charakterisierung), die
bis zum Jahr 2017 erschienen sind, referiert werden. Auch werden sowohl For-
schungen zu Geschichtslehrpersonen in der Kategorie âĂberzeugungen zu Ge-
schichteâ als auch BeitrĂ€ge, welche der Kategorie âĂberzeugungen zum Lehren
und Lernen von Geschichteâ in die LiteraturĂŒbersicht aufgenommen und damit
auch epistemologische Ăberzeugungen (nach der oben beschriebenen Systema-
tisierung) in den Blick genommen. FĂŒr die Frage eines kompetenzorientierten
Unterrichts, in dem das historische Denken eine Rolle spielt, sind die Ăberzeu-
gungen zu Geschichte, aber auch die Ăberzeugungen zum Lernen von Ge-
schichte relevant. Auch wenn fĂŒr die vorliegende Studie diese beiden Arten von
Ăberzeugungen bei den österreichischen Lehrpersonen nicht explizit erhoben
und die Geschichtsdidaktik. Grenzen und Perspektiven. In: Zeitschrift fĂŒr Geschichtsdi-
daktik 13, S. 100 â 116.
85 DaumĂŒller, Markus (2012): Einstellungen und Haltungen von Fachlehrerinnen und Fach-
lehrern. In: Barricelli, Michele/LĂŒcke, Martin (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichts-
unterrichts, Band 2. Schwalbach/Ts.: Wochenschau, S. 272 â 273, S. 370 â 385, hier
S. 372 â 373.
86 Waldis u. a. 2014, S. 47.
87 Vgl. Bernhard, Roland (2018b): Geschichtsdidaktik empirisch 17. Tagungsbericht. On-
line unter https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7524 (zuletzt
aufgerufen am 16.1.2019).
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Buch Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis"
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
- 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht â normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
- 2.2 Berufsbezogene Ăberzeugungen 26
- 2.3 Forschungsfragen 36
- 2.4 LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂŒbersicht 38
- 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
- 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂŒbersicht 71
- 3. Forschungsdesign und Methode 77
- 4. Ergebnisse 113
- 6. Fazit 215
- 7. Literaturverzeichnis 233
- 8. Abbildungsverzeichnis 253
- 9. Tabellenverzeichnis 254
- 10. AbkĂŒrzungsverzeichnis 255
- 11. Personenverzeichnis 256
- Anhang 1: Fragebogen fĂŒr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
- Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277