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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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41 richts, im Zuge derer in Kleingruppensettings gearbeitet wird und die Selbsttä- tigkeit der Schüler/innen, Diskussionen unter ihnen und Präsentationen von ih- nen im Mittelpunkt stehen, während die Stimme der Lehrkraft „eher still“ ist („largely mute“91). Dennoch werden beide Lehrpersonen als effektiv beschrie- ben  – die zugrundeliegenden Dimensionen von Effektivität von Geschichtslehr- personen bleiben in dem Beitrag allerdings vage. Die Gründe für die Effektivi- tät der beiden Geschichtslehrpersonen werden nicht nur darin gesehen, dass sie über ein großes inhaltliches Wissen verfügten und fähig waren, den Unterricht gut zu strukturieren und den Lernenden die Lernziele deutlich zu machen. Durch eine tiefergehende Erforschung der Überzeugungen zu Geschichte wur- de deutlich, dass die beiden Lehrkräfte große Gemeinsamkeiten aufwiesen. So gaben beide in ihrem Unterricht dem, was in der Geschichtsdidaktik unter Ba- siskonzepten92 diskutiert wird, einen breiten Raum: „To them, history is not an endless parade of names and dates but an intriguing story filled with discernib- le patterns and trends.“93 Strukturmerkmale der historischen Erkenntnis wie Konstruktivität, Perspektivität, Partialität, Selektivität und Retrospektivität94 spielten in ihrem Unterricht eine wichtige Rolle: „Both teachers see history as a human construction, an enterprise in which people try to solve a puzzle with some of the pieces faded, some distorted beyond recogni- tion, and some lost to the dust of time.“95 Sie vermittelten ihren Schülerinnen und Schülern den Unterschied zwischen Fakten der Vergangenheit und Geschichte als gedeutete Vergangenheit: „We can know certain facts about people, events, and deeds, Jensen and Price as- sure their students, but as soon as we turn to questions of significance  – of why something happened versus the mere fact of its happening  – history becomes an act of judgment.“96 91 Ebd. 92 Vgl. Kühberger, Christoph (2012): Historisches Wissen. Geschichtsdidaktische Erkundun- gen zu Art, Tiefe und Umfang für das historische Lernen. Schwalbach/Ts.: Wochenschau. 93 Wineburg/Wilson 1991, S.  408. 94 Vgl. dazu für den deutschsprachigen Raum Borries, Bodo von (2004): Wissenschaftsori- entierung. Geschichtslernen in der Wissensgesellschaft. In: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Hand- buch Methoden im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts.: Wochenschau, S.  30 – 48. 95 Wineburg/Wilson 1991, S.  408. 96 Ebd.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
LehrbĂĽcher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Ăśberzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 LiteraturĂĽbersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der LiteraturĂĽbersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenĂśberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der LiteraturĂĽbersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwĂĽnschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: ĂśberprĂĽfung der IntercoderĂĽbereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenĂĽber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen fĂĽr Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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