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Von PISA nach Wien - Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
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44 einen Hinweis darauf geben, wieso die des Öfteren festgestellte Diskrepanz zwi- schen Idealvorstellungen und Unterrichtspraxis106 auseinanderläuft. Ein ähnliches Phänomen stellte Seidenfuß im Jahr 2003 fest.107 Er bezieht sich in seinen Forschungen schon früh auf Ideen der Lehrerkognitionsforschung und skizziert davon ausgehend Anwendungsmöglichkeiten für die Geschichts- didaktik. Im Anschluss daran stellt er einige Ergebnisse eines diesbezüglichen Forschungsprojektes mit sechs „Novizen“ und sechs erfolgreichen Geschichts- lehrpersonen in der Hauptschule zu deren Planungskonzept vor und verwendet dabei die Methode des lauten Denkens. Die Studie lässt sich im Bereich der Er- forschung von Überzeugungen zum Lehren von Geschichte einordnen. Laut Seidenfuß würden die in der universitären Lehrer/innenausbildung vermittelten konstruktivistischen Zugänge keinerlei Einfluss auf die Planungsarbeit dieser Lehrpersonen zeitigen. Messner/Buff veröffentlichten im Jahr 2007 eine umfassende empirische Studie zu Überzeugungen von Geschichtslehrpersonen, die in dem Sammelband von Gautschi u. a.108 als Teil einer großen Untersuchung von Geschichtsunter- richt und Geschichtslehrpersonen in der Schweiz publiziert wurde.109 Das Buch wurde veröffentlicht, bevor die historische Kompetenzorientierung zu einem zentralen Thema des geschichtsdidaktischen Diskurses aufstieg. Aufgrund der zentralen Bedeutung dieser Arbeit für den deutschsprachigen Raum soll dieser Beitrag hier trotzdem ausführlicher besprochen werden. Das entsprechende Ka- pitel nennt sich „Lehrerwissen und Lehrerhandeln im Geschichtsunterricht  – didaktische Überzeugungen und Unterrichtsgestaltung“110. Ausgangspunkt ist die Frage nach der guten Lehrperson, wobei unterschiedliche individuelle und soziale Faktoren darauf einen Einfluss zeitigen würden: „Merkmale der Persön- lichkeit, fachliches Wissen, methodisch-didaktische Kompetenz, soziale Fähig- keiten der Klassenführung, Merkmale der Lernenden, institutioneller Kontext 106 Vgl. dazu Borries, Bodo von (1995): Lehrereinstellungen und Unterrichtswirkungen. I:  Das Geschichtsbewusstsein Jugendlicher. Erste repräsentative Untersuchung über Ver- gangenheitsdeutungen, Gegenwartswahrnehmungen und Zukunftserwartungen von Schülerinnen und Schülern in Ost- und Westdeutschland. Weinheim/München: Juven- ta, S.  277 – 344. 107 Vgl. Seidenfuß, Manfred (2003): Ein Anwendungsfeld qualitativer Empirie in der Ge- schichtsdidaktik. Geschichtslehrer entwickeln ihre Taktik. In: Zeitschrift für Geschichts- didaktik 2, S.  245 – 262. 108 Gautschi, Peter/Moser, Daniel/Reusser, Kurt/Wiher, Pit (Hg.) (2007): Geschichtsunter- richt heute. Eine empirische Analyse ausgewählter Aspekte. Bern: Hep. 109 Vgl. Messner/Buff 2007, S.  143 – 175. 110 Ebd.
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Von PISA nach Wien Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Empirische Befunde aus qualitativen Interviews mit Lehrkräften
Titel
Von PISA nach Wien
Untertitel
Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis
Autor
Roland Bernhard
Verlag
WOCHENSCHAU Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7344-1234-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Lehrbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. 1. Einleitung 9
  3. 2. Theoretischer Rahmen und Forschungsfragen 15
    1. 2.1 Historisches Denken im Geschichtsunterricht – normative Aspekteund die Lehrplanreform hin zu Kompetenzorientierung 2008 15
    2. 2.2 Berufsbezogene Überzeugungen 26
    3. 2.3 Forschungsfragen 36
    4. 2.4 Literaturübersicht 38
    5. 2.4.1 Kategorien der Literaturübersicht 38
    6. 2.4.2 Forschung zu epistemologischen und kontextbezogenenÜberzeugungen von Geschichtslehrpersonen 40
    7. 2.4.3 Diskussion der Literaturübersicht 71
  4. 3. Forschungsdesign und Methode 77
    1. 3.1 Empirische Zugangsweise 77
    2. 3.2 Qualitative Experteninterviews 81
    3. 3.3 Erstellung des Erhebungsinstruments 84
    4. 3.4 Stichprobe und Vorgehen bei der Datenerhebung 90
      1. 3.4.1 Stichprobe 90
      2. 3.4.2 Kontaktaufnahme 93
      3. 3.4.3 Methodologischer Exkurs: Geschichtsdidaktische qualitativ-empirische Feldforschung und das Problem des sozialerwünschten (Antwort-)Verhaltens 99
    5. 3.5 Vorgehen bei der Datenaufbereitung und -analyse 109
  5. 4. Ergebnisse 113
    1. 4.1 Kompetenzverständnis im Zusammenhang mit Geschichtsunterricht 114
      1. 4.1.1 Fachspezifisch vs. fachunspezifisch 114
      2. 4.1.2 Konstruktion des Kompetenzverständnissesdurch Lehrpersonen 144
    2. 4.2 Einstellungen zu (historischer) Kompetenzorientierung 161
      1. 4.2.1 Emotionale Nähe bzw. Ferne 162
      2. 4.2.2 Exkurs: Überprüfung der Intercoderübereinstimmung 165
      3. 4.2.3 Darstellung der Ergebnisse 170
    3. 4.3 Vorbehalte von Lehrpersonen gegenüber Kompetenzorientierungverstehen 173
      1. 4.3.1 Zusammenhang zwischen Fachspezifität und Sympathie 177
      2. 4.3.2 Kompetenzorientierung als „von oben verordnet“ 182
      3. 4.3.3 Historische Kompetenzorientierung und der PISA-Schock 191
      4. 4.3.4 Kompetenzen könnten das Wissen verdrängen 194
    4. 5. Auflistung und Zusammenfassung der Ergebnisse 205
  6. 6. Fazit 215
  7. 7. Literaturverzeichnis 233
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 253
  9. 9. Tabellenverzeichnis 254
  10. 10. Abkürzungsverzeichnis 255
  11. 11. Personenverzeichnis 256
  12. Anhang 1: Fragebogen für Geschichtslehr personen,der anhand der qualitativen Studie konstruiert wurde 260
  13. Anhang 2: Anhang Anschreiben an Schulen und Lehrpersonen 277
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